BAU . MARKT

Wenn man den größten Baumarkt der Stadt betritt, so fühlt man sich als Mensch zwischen den vielen hohen Regalen ziemlich klein und verlassen. Man fragt sich unwillkürlich, wer braucht dies alles, und ob alle Wohnungen der Mitmenschen unfertig und sanierungsbedürftig sind? Natürlich entdeckt man die eine Schraube oder das andere Regal, was man brauchen könnte. Plötzlich fällt einem ein, dass der Wasserhahn im Bad nicht mehr der Schönste ist oder das ein zweiter Abfalleimer das Leben in der Wohnung erleichtern würde. Es ist einem unvorstellbar, wie man all die Jahre mit nur einem Abfalleimer auskommen konnte. Eine von den vielen Leuchten würde besser in das Wohnzimmer passen als die Bestehende. Die eigene Schreibtischlampe ist schon über zwanzig Jahre alt. An der Art der Arbeit oder der Ideen würde auch eine neue Schreibtischlampe nichts ändern, weil das Wesentliche ist im Kopf, das rundherum ist nur das Werkzeug. Das beste Werkzeug nützt nichts, wenn der Handwerker nichts taugt. So ist es auch beim Schreibzeug, heute ist es der Computer, wenn die Einfälle ausbleiben.
 
Die Bedürfnisse entstehen erst in dem Moment, wenn man die Waren und Artikel im Baumarkt sieht. Kinder beweisen oft viel Fantasie, wenn sie für die sogenannten „Wegwerfartikel” noch einmal eine neue Verwendungen finden. Das Gegenteil von einem Baumarkt ist ein Bauernhof, hier findet man meistens nur das Notwendigste. Alles wird aufgehoben und wiederverwertet bis es zerfällt. Da kann es schon vorkommen, dass bei einer Tür zwei verschiedne Beschläge montiert sind und fünf verschiedene Sorten von Schrauben zur Befestigung verwendet wurden.
 
Baumarkt und Bauernhof.  

30.3.06 09:08 verlinken / kommentieren

 

KUNST . ORT

Von Josef Beuys stammt der Ausspruch „Jeder Mensch ist ein Künstler”. Alle Tätigkeiten des Menschen haben einen kreativen, einen künstlerischen Ursprung. In meinem Gedächtnis geblieben ist eine Installation von Beuys, wo aus dem Laderaum von einem VW-Bus Rodel hervorquellen, darauf ein zusammengerollter Mantel, es hat ausgesehen wie ein Rudel Schlittenhunde mit einem Rudelführer an der Spitze.

Ob dies eine künstlerische Begabungen ist, wenn ein Installateur bei der Montage von einem WC-Spülkasten die Wasserzuleitung in Spiralen um den Spülkasten legt, bezweifle ich. Der richtige Weg wäre es gewesen, den Anschluss auf der anderen Spülkastenseite zu aktivieren. Dieser „Irrtum” hat sich nach Rückfrage bei der Installationsfirma aufgelöst.

Das WC als Ort der Kunst.

27.3.06 14:19 verlinken / 2 Kommentare / kommentieren

 

KATZEN . GRIPPE

Wenn man in den Dörfern rund um Villach spazieren geht, sieht man bei vielen Häusern auf dem Gartenzaun ein Schild : „Vorsicht  scharfer Hund” oder auch freundlicher : „Hier wacht ein treuer Hund”. Kaum etwas anderes, auch keine Überwachungskamera, hält unliebsame und unerwünschte Besucher von einem Haus sicherer fern als ein Hinweisschild auf einen Wachhund. Selbst meide ich immer das Vorbeigehen an Häusern, wenn ich im Garten einen Hund bellen höre, obwohl ich keine schlechte Absichten habe. Bin ich mit den Fahrrad unterwegs halte ich meistens an, wenn es zu einer Begegnung mit einem Hund kommt.
 
In diesen Tagen, wo es immer wieder Meldungen über mit dem Vogelgrippevirus infizierte Katzen gibt, könnte man vielerorts die Warnschilder mit einem Wachhund auswechseln und durch ein Schild „Vorsicht Hauskatze” ersetzen. Dieses Schild dürfte die selbe Wirkung haben,  wie „Vorsicht scharfer Hund”. Sagt man von Menschen, welche sich untereinander nicht vertragen, „Die Zwei sind wie Katz und Hund” so dürfte dieses Sprichwort jetzt zwischen Katzen- und Hundebesitzer gelten. Der Vogelgrippevirus ist nur der kalte Tropfen auf den heißen Stein, der den Kampf der Kulturen, zwischen Katzen- und Hundebesitzer, zum Ausbruch bringt. Während einige Katzenbesitzer ihre Katzen schon in einem Tierheim abgeben, andere Personen den Abschuss aller Katzen fordern, wird es andere Menschen geben, die mit ihren vierbeinigen Samtpfoten gemeinsam in Quarantäne gehen würden.
 
Menschentreue und Katzentreue.

23.3.06 08:40 verlinken / 2 Kommentare / kommentieren

 

WINTER . SOMMER

Heute ist der kalendermäßige Frühlingsbeginn. Durch die vielen Schneefälle in den letzten Monaten und Wochen verzögert sich der Frühlingsbeginn in der Natur. Die Gefühle warten auch noch auf ein paar Sonnentage. Viele Menschen klagen darüber, dass man noch immer die Winterjacken anziehen muss. Viele haben sich schon in das Schicksal gefügt, dass es dieses Jahr keinen Frühling geben wird. Im letzten Jahrzehnt gehörte es zu den Launen des Wetters, dass die Übergangszeiten vom Winter auf den Sommer und vom Sommer auf den Winter ausgefallen sind. Das Klima wurde von winterlich kalt sofort sommerlich heiß und von sommerlich sofort winterlich. Die Jahreszeiten Frühling und Herbst sind verlorengegangen.
 
Vor drei Jahrzehnten konnte man damit rechnen, dass am 1. Mai Badewetter war und im Zillerbad in Villach die Badesaison eröffnet wurde. Dies war in den letzten Jahren ungewiss. Als Kinder haben wir am 1. Mai die kurzen Lederhosen angezogen und sie den ganzen Sommer, bis zum 31. August, nicht mehr ausgezogen. Um die Lederhose geschmeidig zu halten, haben wir sie täglich mit einer Speckschwarte eingefettet. Über den Sommer waren wir immer barfuss unterwegs.
 
Bald wird man anstatt von vier Jahreszeiten nur mehr von zwei Jahreszeiten sprechen, vom Winter und vom Sommer. Dies wird leichter zu erlernen und zu merken sein.
 
Kein Nachteil ohne Vorteil.   

20.3.06 08:02 verlinken / kommentieren

 

Einen Auftritt bei der Leipziger Buchmesse hat mein Buch „ALLES SCHLAGLOCH” – TagGedanken; Texte aus dem Internet Tagebuch „schlagloch”. Zu finden ist das Buch beim Verlagsstand von Books on Demand, Halle 3 , Stand E 200. 

Vom 16. – 19. März findet die Leipziger Buchmesse statt. Vielfach wird sie die „kleine Schwester” der Frankfurter Buchmesse bezeichnet. Wer schon einmal die Leipziger Buchmesse besucht hat, wird die Überschaubarkeit und die lesefreundliche Atmosphäre schätzen. Es ist ein großes Fest für alle Bücherfreunde, wo es nicht allein um die großen Buchgeschäfte geht. Hier haben auch kleinere Verlage und unbekanntere Autoren ihre Chance für einen Auftritt vor einem interessiertem Publikum. 
Ich kann aus Zeitmangel die Leipziger Buchmesse nicht besuchen. Vielleicht kann ein Leser/in meines Weblog in meinem Buch auf der Leipziger Buchmesse lesen und schmöckern und hier in meinem Blog einen Kommentar schreiben.
 
Besucher gesucht.

13.3.06 08:34 verlinken / 3 Kommentare / kommentieren

 

AB . SCHIED

Es kommt jetzt der Jahrestag an dem ein Freund plötzlich gestorben ist. Er ist am Morgen normal aufgestanden, dann ist ihm übel geworden und ist zusammengebrochen. Mit dem Rettungshubschrauber wurde er in die Klinik gebracht, dort ist er ein paar Stunden verstorben. Für die Familienangehörigen, Frau, Kinder und Geschwister war der plötzliche Tod sehr schlimm und unfassbar. Es gab keine „Vorbereitungszeit” auf den Tod, kein langsames Abschiednehmen. Alles passierte so plötzlich. Man sagt, dass es für den Verstorbenen „schön” ist, so plötzlich sterben zu können, ohne Leiden, ohne lange Zeit krank zu sein. Der Schmerz für die Angehörigen sei in diesem Fall größer, als wenn jemand nach langer schwerer Krankheit stirbt. Bei langer Krankheit kann sich die Familie sozusagen auf seinen Tod vorbereiten, von ihm Abschied nehmen.
 
Aber was wissen wir darüber was der Mensch, der Bekannte, in seiner Bewusstlosigkeit noch gespürt, empfunden oder vielleicht noch gedacht hat ? Vielleicht wollte er seinen engsten Angehörigen, welche bei ihm waren, noch etwas sagen, von ihnen Abschied nehmen, aber der Körper hat es nicht mehr zugelassen. Vielleicht wollte er seinem Körper noch einmal seinen Willen aufzwingen, aber der Körper hat nicht mehr reagiert.
 
Eine längere schwere Krankheit bietet die Möglichkeit sich bei den Angehörigen zu verabschieden und für die Angehörigen die Möglichkeit vom Kranken Abschied zu nehmen. Sich auf den Tod vorzubereiten heißt aber auch seinem eigenem Ende entgegenzusehen, sich nicht mehr gegen den Tod zur Wehr setzen. Dies ist die letzte große Herausforderung für jeden Menschen.
 
Am Tod scheitern.

9.3.06 19:35 verlinken / 2 Kommentare / kommentieren

 

NO. HANDY

Wer heute in einem Einkaufszentrum bummeln geht wird sehen, wie ein Drittel der Besucher mit einem Handy telefoniert. Bei manchen Handybenützer kann man ungewollt mithören was gesprochen wird. Das Erste ist meistens eine Ortsbestimmung, das heißt man sagt durch, wo man gerade ist, was man gerade macht, gemacht hat oder machen wird. Die nächste Frage ist die Frage nach dem Wetter. Im Freizeitbereich mag der Gebrauch des Handy sehr kommunikativ sein, aber vielfach führt der Gebrauch des Handy zur Entscheidungslosigkeit. So passiert es im Supermarkt, dass der Mann zu Hause die Frau anruft und alle Käsesorten die im Kühlregal liegen aufzählt, um zum Schluss die Frage zu stellen, welchen Käse er kaufen soll. Ein paar Minuten später wiederholt sich dies bei der Marmelade.

In Selbstbedienungsgeschäften kann dieses Handyspiel jeder so oft wiederholen wie es ihm Spaß macht.
In Fachgeschäften kann es für die Verkäuferin zur Plage werden, wenn während des Bedienen dreimal zu Hause angerufen  wird, um nachzufragen wie groß die Schrauben sein sollen. Kurz darauf kommt ein Anruf, wo die letzten Neuigkeiten unter Freunden ausgetauscht und die Aktivitäten für das Wochenende besprochen werden. Inzwischen versieht die Verkäuferin Bereitschaftsdienst.

 

Eine Herausforderung für das Gehirn ist die oftmalige Benützung des Handy nicht.
 
Im Abseits.       

4.3.06 07:55 verlinken / 1 Kommentar / kommentieren
MITTAGS . GLOCKEN

Nicht überall kann man zu Mittag die Kirchenglocken läuten hören, die uns daran erinnern, dass die Hälfte des Tages vorbei ist. Sie laden uns auch ein, für einen Moment in unserem Alltagsleben innezuhalten und eine Pause einzulegen. In vielen Orten wird das Glockengeläut durch den Autolärm übertönt und man spricht vom Mittagsverkehr, dies bedeutet erhöhtes Verkehrsaufkommen. Für alle diejenigen, die im Verkehrslärm die Mittagsglocken nicht hören können, überträgt das ORF Regionalradio täglich die Mittagsglocken aus einem Ort in Österreich. Dazu gibt es immer eine Kurzinformation zur Kirchengeschichte.

Vor kurzem waren die Glocken der Evangelischen Kirche von Mürzzuschlag zu hören. Dazu wurde gesagt, dass sich der Katholik Peter Rosegger sehr stark für die Errichtung der Evangelischen Kirche in Mürzzuschlag eingesetzt hat und den Bau auch finanziell unterstützt hat. Wenn man die heutigen Glaubenskämpfe sieht und wie intolerant die verschiedenen Religionen miteinander umgehen, dann könnte Peter Rosegger ein gutes Vorbild sein.

Unterstützen statt kämpfen.

1.3.06 09:49 verlinken / 3 Kommentare / kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert