Was meinte Jesus mit dem Satz: „Trachtet danach, dass ihr so vollkommen werdet, wie der Vater im Himmel vollkommen ist“. Denken wir an menschliche Vollkommenheit, dann meinen wir, dass alles perfekt sein muss. Fehlerlos wie es die Kunden wünschen, vorbildlich wie es sich die Ehefrau erwartet und von den Kindern wünschen sich die Eltern und die Lehrer, dass sie sich mustergültig benehmen. Das angepasste Kind, dass höflich zu anderen Menschen ist, sein Kinderzimmer aufräumt und die Hausaufgabe sofort erledigt. Was erwartet man sich von einer perfekten Ehefrau? Sie soll eine attraktive, ordentliche, leidenschaftliche, gescheite Frau sein und in der Kindererziehung erfahren. Ähnliches gilt vom Ehemann, er soll sportlich, freundlich, erfolgreich, redegewandt und ein guter Zuhörer und Liebhaber sein. Attribute, die den perfekten Menschen ausmachen gibt es viele. Oder verstehen wir unter dem idealen Menschen den jungen, schönen, tüchtigen und reichen Menschen? In späteren Jahren kann Vermögen vorhanden sein, aber es tritt ein Mangel an Schönheit und Jugend ein. Das Wort „perfekt“ vernachlässigt die vielen Ausdrucksmöglichkeiten, welche im Menschen stecken.
Ist derjenige, der vollkommen ist, auch perfekt? Oder ist dies jemand, der mit sich zufrieden ist, der so lebt wie dies seinem Innersten entspricht. Einer Beschäftigung nachgeht, die ihm die Möglichkeit gibt tief durchzuatmen, sich frei zuatmen. Die Vollkommenheit des Vaters im Himmel bietet Freiheit und Schutz, auch wenn man nicht allem zustimmt. Es bleibt jedem überlassen, ob er Vollkommenheit anstrebt oder perfekt sein will.
Perfektionismus.
Grüss Gott Schlagloch,
für mich ist der Mensch vollkommen wenn er in Geist und Seele schön ist.
Damit meine ich das lautere Gemüt.
Liebe Grüsse//Erika
I c h übersetze die perfekte Fremdbestimmtheit und
Unterwerfung unter das Diktat der Mode mit dem Satz,
den wir von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir
lernten:
“L’enfer, c’est les autres!” – “Die Gestalt, die ich im
Blick der andern annehme: früher nannte man das
‘Hölle’!”
Aber trotzdem würde ich zur Stunde, da alles, was
“Schöpfung” war, rasend schnell in Fluten der Beliebigkeit
zu versinken scheint, nach der K i r c h e fragen: sind
wir auch in der Kirche versucht, unbedingt “dazuzugehö-
ren”? Ich glaube, viele behaupten mehr denn je: wenn
ich kein “Dazugehören” in der Kirche verwirkliche, so ver-
liere ich die Orientierung.
Nun sagt aber Jesus zum geheilten Besessenen von
Gerasa (s. “Markus, 5, 18-19”), er dürfe nicht bei ihm
bleiben: Jesus erlaubt ihm kein “Dazugehören” in der
Kirche.
Da man aber sagen könnte, ich lege diese Stelle falsch
aus, habe ich meine Frage zu präzisieren: gibt es nicht
im “Neuen Testament” eine zweite mit Namen genannte
Gestalt, die zwar zu Jesus gehört, zur Kirche aber nicht
gehören kann?
Hallo!
@ Erika
Die gute Absicht, ein Weg zur Vollkommenheit.
@ B.B.
Dazugehören bedeutet auch, sich an die Ordnung halten.
Gruss schlagloch.
“L’enfer, c’est les autres!” – “Die Gestalt, die ich im
Blick der andern annehme: früher nannte man das
‘Hölle’!”
Lieber B.B. Bitte erkläre mir das wie einem Kind. Ich verstehe es nicht obwohl es mich brennend interessiert.
Liebe Grüsse//Erika
Good morning Erika, good morning Schlagloch,
ich würde dem Kind sagen: es gibt doch Menschen, die
sagen, daß man an Gott glauben muß. Wenn Du nicht
an Gott glaubst, dann bist Du böse, sagen sie. Das
war der Grund für jeden Krieg, den es je auf der Welt
gegeben hat. Denn weil wir böse sind und nicht an Gott
glauben, deshalb müssen sie einen Krieg gegen uns
beginnen, sagen sie.
Das ist doch “die Hölle”: die Anderen, die sagen, daß
sie an Gott glauben.
Das kann jedes Kind begreifen.
Was schlage ich nun dem Kind vor? Nun: am besten rüsten
w i r uns zuerst schon für den Krieg und beginnen den
Kireg, so früh als möglich, selbst.
Aber: gibt es trotzdem zur Stunde einen Ausweg?