neu:erscheinung

NACH OSTERN  !

Ostern ist gekommen mit großen Schritten, was hat der Osterhase gebracht? Ich will das Geheimnis lüften, es ist ein neues Buch von Franz.

Wer es auch gerne lesen möchte braucht nur auf diesen LINK zu tippen. So wünsche ich Euch ein schöne Woche!

schweine:bucht II

Mit der Operation „Schweinebucht“ protestieren wir gegen den geplanten Abtransport von uns Schweinen aus dem Gnadenhof in Oberwollanig und den Verkauf von Schweinefleischprodukten. In mehreren Zeitungsberichten wurden über uns Unwahrheiten verbreitet und eine feindliche Stimmung unter den Anrainern erzeugt. Es wurde geschrieben, dass wir am Wollanigberg Frauen und Kinder angegriffen und gebissen hätten. Weiters hätten wir Hunde vertrieben. Ich räume ein, dass wir beim Anblick von Hunden etwas rüde werden, da sich diese mit den Menschen
zusammengeschlossen haben. Über Jahrhunderte sind sie den Schweinehirten zur Seite gestanden.  Ihre Aufgabe als Hirtenhunde war, uns in Zaum zu halten. Vieles deutet daraufhin, dass hinter dieser Kampagne einige Schweinefleischliebhaber stecken, welche uns in einen Schlachthof bringen wollen. Dort sollen wir, für den schweinischen Genuss einer Osterjause, der Kärntner Brettljause und dem sogenannten Schweinsbraten, geschlachtet werden. Gegen dieses Vorhaben setzten wir uns mit unseren Möglichkeiten zur Wehr. Die Vorbereitungen zur heutigen Aktion haben vor einigen Wochen begonnen.

Unterstützt wurden wir durch die Katzen Charly und Undine, die in der nahe gelegenen Berufsschule ihr Zuhause haben. Da sie sich ständig im Schulgelände herumtreiben verfügen sie über eine Vielfalt an Wissen. An sie habe ich mich mit der Bitte, für uns einen ungefährlichen Weg in das Stadtzentrum auszuforschen, gewandt. In nächtelangen Streifzügen haben sie das Gebiet zwischen Wollanig und dem Stadtzentrum ausgekundschaftet und mir vorgeschlagen, den Drau-Radweg zu benützen. Hätten wir die üblichen Straßen benützt, hätte man uns zu früh bemerkt und bevor wir unser Ziel erreicht hätten, gestoppt.

Fortsetzung folgt…

schweine:bucht I

Mit einem Sprung, den mir viele ob meiner Leibesfülle nicht zutrauen würden, lande ich auf der Mauer, die das Wochenmarktgelände zum Drau-Ufer hin abstützt. Dabei hat es sich gezeigt, dass es ein Vorteil war, dass ich in den letzten Monaten abgespeckt habe. In wenigen Minuten öffnet der Wochenmarkt seine Pforten. Die Marktfahrer haben seit den frühen Morgenstunden ihre Verkaufsstände in der Markthalle und am Freigelände aufgefüllt. Das Angebot besteht aus saisonalem Gemüse, Küchenkräuter, Schnäpse, Liköre, Brot und Käse. Ein Großteil der Anbieter sind Bauern, die ihre Produkte direkt vermarkten. Für das nahende Osterfest verkaufen sie Schinken und Selchwürste aus Schweinefleisch, sowie Hühnereier. Die wichtigsten Zutaten für die Kärntner Osterjause.

Mit meinen Schweinsaugen verschaffe ich mir einen Überblick, mache einen Blick nach rechts und nach links und gebe mit meinem Rüssel das Signal zur Aktion „Schweinebucht“. Ein ganzes Heer von Schweinen, die sich bis jetzt auf dem Radweg still verhalten haben, kein einziger Grunzer war zu hören, kreisen das Marktgelände ein. Ihre Aufgabe ist es, die Straßen und die Gassen zum Udo Jürgen Platz, wo der Wochenmarkt stattfindet, zu blockieren. Zu verhindern, dass der Markt von Hausfrauen, Rentnern und anderen Käufern besucht werden kann. Wie ich, das Schwein Rosamunde, von meinem Beobachterposten aus sehen kann, reagieren die Verkäufer  mit offenem Mund und Kopfschütteln als sie merken, dass sie von Schweinen umzingelt werden. Die Ratlosigkeit kann ich in ihren Gesichtern ablesen. Das anfängliche Schweinechaos löst sich auf und alle Eintrittsmöglichkeiten in das Marktgelände sind von uns besetzt. Die ersten Besucher, welche sich dem Marktgelände nähern, werden von meinen Artgenossen am Weitergehen gehindert und machen kehrt. Zufrieden stoße ich einen Grunzer aus…

Fortsetzung folgt…

kreuz:fahrt

Auf einer Kreuzfahrt kam es zu einer überraschenden Begegnung. Nach einem Landausflug gingen wir auf Deck Neun, um uns an den immerzu offenen Buffets zu bedienen. Zumeist herrscht hier nach den Ausflügen reichlicher Andrang, auch bei den Sitzgelegenheiten. „Ist do noch etwos frei“, da wusste ich, es handelt sich um Kärntner. Als nächstes kam die Frage, von woher in Kärnten man kommt. Als ich meinen Geburtsort Ferndorf nannte, erwiderte der Mann, auch er sei in Ferndorf geboren. Seine Eltern sind aber nach der Geburt von Ferndorf nach Heiligenblut am Großglockner gezogen. Meinerseits sind wir mit einer Familie in Heiligenblut durch eine Heirat verwandt und genau aus dieser Verwandtschaft stammte er. Meine Kenntnisse über die dortigen Verwandten beschränkten sich darauf, dass es sie gibt. Wir wussten über den jeweils anderen nichts, noch sind wir uns in unseren Leben jemals begegnet. Bei einer Kreuzfahrt im westlichen Mittelmeer, unter etwa dreitausend Passagieren, haben wir uns zufällig kennengelernt.

Für viele zählt das Abendessen in einem der Bordrestaurant zu den Höhepunkten einer Schiffsreise. Es besteht die Möglichkeit sich bei der Buchung für ein bestimmtes Restaurant und dort für einen Vierer-, Sechser- oder Achtertisch zu entscheiden. Man kann auch zwischen einer frühen oder späten Tischzeit wählen. Bei Erstellung des Sitzplanes werden diese Wünsche berücksichtigt. Das Erste Abendessen an Bord gleicht trotz alldem einem Lotteriespiel, alles ist an Tischnachbarn möglich. In der täglichen Bordzeitung wird eine Kleiderempfehlung für das Dinner abgegeben, von leger bis elegant. Auf einem Kreuzfahrtschiff mit dreitausend Passagieren bekommt man allerhand an Bekleidung zu sehen. Bei Abendkleidung, erscheinen einige in ganz gewöhnlichen T-Shirt, kurzen Hosen und Joggingschuhen. Die jüngere Generation nimmt es bei der Abendkleidung nicht so genau, es dominiert die legerere Variante. Zumeist spielt dabei auch die Mentalität und die Nationalität eine Rolle. Der elegante und festliche Charakter, wie man es in der Fernsehserie Traumschiff sieht, spielt hier nicht.

Lissabon

literatur:archiv

An einen befreundeten Schriftsteller ist vor einem Jahrzehnt ein Archivar, mit dem Ansinnen seinen Vorlass anzukaufen, herangetreten. Mit diesem Verkauf könnte er seine spärlichen Einkünfte aus dem literarischen Leben aufbessern. Besonderes Interesse zeigte der Archivar für handschriftlichen Aufzeichnungen, seien es Romanentwürfe, handgeschriebene Korrespondenz und Notizhefte. Der Freund stellte zu seinem Bedauern fest, dass er kaum über handschriftliche Notizen und Korrespondenz verfügte. Er gehört zur Generation, wo die Verwendung der Kofferschreibmaschine ein Fortschritt war und Handschriftliche obsolet wurde. In den nächsten Jahren bemühte er sich handschriftliche Vornotizen anzulegen, Briefe mit Füllfeder zu schreiben und Verbesserungen an seinen Manuskripten mit dem Bleistift durchzuführen. Obwohl er dem Zeitgeist entsprechend am PC arbeitete. Der Computerausdruck eines Emails ist ein Allerweltprodukt, etwas maschinengefertigtes. Im digitalen Zeitalter ist wieder handgemachtes gefragt. Wie bei den Gebrauchsgegenständen erzielt das Handgemachte einen höheren Preis.

Es wäre zu weit gegriffen, würde man einigen Schriftstellern unterstellen, sie würden um des Geldes willen ihre Notizen mit der Hand niederschreiben. Zwischen der schreibenden Hand und dem Gehirn dürfte es einen regen Austausch geben, die Gedanken fließen aus der Feder. Wird bei einem Vortrag händisch mit geschrieben, bleibt der Stoff besser im Gedächtnis. Es ist ein sinnlicher Akt, wenn man mit einem Bleistift etwas auf ein Blatt Papier oder in ein Notizheft schreibt. In einem Café erziele ich die größere Aufmerksamkeit, wenn ich mir händische Notizen mache, als wenn ich am Cafetischerl etwas in meinen Laptop eintippe. In allen möglichen Lebenssituationen verfasse ich Einträge in meine Moleskin Notizhefte. In der hinteren Lasche bewahre ich Einkaufszettel, Programmzettel und auch Fahrkarten auf.

Schreibhandwerker