Noch heute gibt es Firmen, die ihr Firmenpapier und ihre Produkte mit der Aufschrift, „Kaiser- und Königlicher Hoflieferant“, versehen. Viele Jahre war in Österreich jede Erwähnung von kaiserlichen, von monarchistischen Gedankengut verboten. Jetzt sehnt sich mancher nach Ordnung, nach einem Machtwort, nach Symbolen, die länger Bestand haben als eine Frühjahrs- oder Herbstkollektion. In unserer nüchternen Gegenwart flüchten viele in eine Nostalgiewelle. In Kärnten verweist eine Firma die Senf herstellt darauf, dass man Kaiser- und Königlicher Hoflieferant war. Kauft man dieses Produkt, dann hofft man, dass man ein Naturprodukt kauft, ohne chemische Zusätze, die nur die Haltbarkeit verlängern.
Zum Hoflieferanten kann man werden, wenn man spezielle Waren im Sortiment hat. Als „Vielseitiger“ Artikel anbietet, die in den Einkaufszentren ausgelistet wurden, weil die Umschlaghäufigkeit nicht gegeben ist. Da wird jeder Kunde zu einer kaiser- königlichen Person. Selbst kommt man in den Status einer Majestät, der gegenüber Höflichkeit bewahrt wird, wo man aus Tradition vorbeikommt.
Höflichkeitsformeln.