grün:finger II

Neben der frohen Stimmung, welche der Frühling innerlich hervorruft, gibt es eine breite Schicht in der Bevölkerung die unter dem Blütenstaub, der im Frühling besonders intensiv ist, leidet. Angeblich betrifft es immer mehr Leute. Die Beschwerden reichen vom Rinnen der Nase und Tränen der Augen, bis zu geschwollenen Augen morgens, welche sich nicht öffnen lassen und Atembeschwerden. Dabei ist ein kräftiges Niesen eine harmlose Begleiterscheinung, wird aber zumeist mit Schrecken und mit Unwillen zur Kenntnis genommen. Die Blüten Allergiker haben einen Horror vor dem Frühlingserwachen. Was diese an Frühlingsgefühlen zulassen oder diese Gefühle zwecks der Begleiterscheinungen blockieren, weiß ich nicht konkret. Ob es stimmt, dass eine ständige Konfrontation mit Blüten und Gräsern das Immunsystem stärkt? Eine österreichische Tageszeitung hat es auf der Titelseite so ausgedrückt: Die Allergiker sehen für den Frühling Rot.

Zeitweise bin ich auch von den Beschwerden betroffen, lasse mir aber die Freude am Frühling nicht nehmen. Zudem wohne ich am Stadtrand in einer Wohnungsanlage mit Gartenwohnungen, wo je nach Einsatz und wohl auch Freizeit der Bewohner der Garten betreut wird. Darunter gibt es Gartenliebhaber, welche in liebevoller Kleinarbeit ihr Grundstück pflegen und jedes Jahr mit neuen Dekoartikel die Gartensaison eröffnen. Die schönste Zeit im Frühling ist morgens, wenn die Nacht zum Tag übergeht, die Morgendämmerung, wenn auf den Sträuchern und Bäumen die Vögel zum Weckruf ansetzen. Das selbe Konzert erlebe ich abends, wenn ich im Schreibzimmer am PC sitze. Auf der Föhre tummeln sich die Vögel und der eine und andere wagt sich auf den Balkon. Dieses Jahr auffallend und dürfte damit zusammenhängen, dass keine Hauskatze mehr im Blumentrog lauert und jede Bewegung auf dem Baum verfolgt. Bedauerlicherweise mussten wir unsere Wohnungskatze Undine im Herbst einschläfern. Ein wenig Trost ist, dass die Singvögel vermehrt auf dem Baum am Hauseck tummeln und einen Abstecher auf den Balkon wagen.

Der Kukuk ruft.

grün:finger I

Von den meisten Menschen wird der Frühling herbeigesehnt, damit verbindet man Glücksgefühle.Täglich erlebt man wie die Tage länger werden, so beim Erwachen. Vor zwei Monaten war es beim Aufstehen noch dunkel und düster, plötzlich ist es im Schlafzimmer hell. Wohnt man an einer ruhigen Straße in der Innenstadt, genügen zumeist ein paar Bäume in der Nähe und man kann in der Morgendämmerung die Vögel zwitschern hören. Irritierend, wenn die Vögel Handyklingeltöne nachahmen. Gab es monatweise keine Sonne in der Küche, so scheint zum Frühstück die Sonne beim Fenster herein, weil der Sonnenaufgang weiter nach Osten gewandert ist. Oftmals genügen ein paar Schalen mit Blumen auf dem Balkon, um etwas vom Frühling zu spüren. Geht oder fährt man auf dem Weg zur Arbeit bei einer Parkanlage vorbei, weitet sich das Herz, wenn man die Beete mit den Tulpen, den Narzissen und Stiefmütterchen sieht. Die Äste der Bäume und Sträucher überziehen sich mit einem feinen grünen Streifen, plötzlich strecken sich grüne Finger gegen den Himmel.

Noch unmittelbarer erleben den Frühlingsstart Menschen, ich sehe einmal von den Menschen in der Landwirtschaft ab, welche in einer Kleinstadt oder am Stadtrand wohnen. Solche, welche einen Garten haben wo das Gras zu sprießen beginnt und die winterharten Frühlingsblumen ihre Köpfchen aus dem Boden strecken. Hier kann man auch sagen, man kann den Frühling riechen. Kommt es zwischendurch zu einer Schlechtwetterfront und es zeigen sich die umliegenden Berge frisch verschneit, kann man wieder den Schnee riechen. Beneidenswert, wer diese Zeit intensiv erlebt.

In einer privilegierten Situation ist jemand, wenn man ohne sein Zutun vom Wohnzimmer aus auf einen oder mehrere gepflegte Gärten blickt. Dabei beobachtet, mit wie viel Eifer und Ausdauer sich die Besitzer um ihre Gartenanlage kümmern. Dabei kann man sie beneiden oder darüber zufrieden sein, dass man das Wachstum und das Blühen mitverfolgen kann, aber keine Arbeit hat. Genuss ohne Anstrengung und ist gut beraten, wenn man diese Situation ohne schlechtes Gewissen genießt, ein wenig trifft dies auf mich zu.

Obstgarten

K:I lll

Hält man sich vor Augen, dass sich Pflanzen stark in Richtung Energieversorgung verbiegen, die Menschen sich an Orten mit Energiequellen niedergelassen haben, dann lässt dies den Schluss zu, dass sich Roboter mit künstlicher Intelligenz (KI) danach ausrichten werden, wo gibt es die für sie notwendige Energie. Derzeit können wir annehmen, dass dies elektrische Energie ist. Auf welche Art und Weise diese gewonnen wird ist einerlei. Im Falle KI würde sich die Solarenergie als erstes anbieten, das sie in hohen Dosen vorhanden und unerschöpflich ist. Wenn wir bei künstlicher Intelligenz von menschlicher Logik sprechen, wäre es vorhersehbar, dass sie so schnell als möglich versuchen den Weltraum zu besiedeln. Je weiter sie in das All vorstoßen, umso mehr Sonnenenergie würde ihnen zur Verfügung stehen. Geht man von einer Population der KI Generationen aus, dann würde jene Sippe sich am schnellsten durchsetzen, welche die Sonnenenergie am besten nützt.

So ist anzunehmen, dass die KI nicht viel Interesse am Menschen zeigen wird, genauso wenig an der Infrastruktur auf der Erde. Im Vergleich zu den Rohstoff- und Energiereserven die im interstellaren Bereich schlummern sind die Hiesigen ein i-Pünktchen. Da unser Organismus nur beschränkt weltraumtauglich ist, könnten Roboter mit KI die Besiedelung des Weltalls viel besser umsetzen. So gesehen sind wir im besten Fall Geburtshelfer für die künstliche Intelligenz.

K:I ll

Ist dies ein Irrweg zu den Fakten der künstlichen Intelligenz? Darüber, wie sich Maschinen mit künstlicher Intelligenz (KI) ernähren werden, habe ich noch nichts gelesen. Der bekannte Brennstoff ist elektrische Energie, einerlei wie diese erzeugt wird, ob aus Atomspaltung, Wasserkraftwerke oder Solarenergie. Eines ist mir bewusst, kommt es zu selbst erfindenden, selbstbestimmten Robotern, dann dürfte sich ihr wesentliches Verhalten auf die Optimierung und die Verfügbarkeit von Energie konzentrieren. Wir sprechen bei KI von Verhalten. Die Ausrichtung, wo findet man die notwendigen Nährstoffe zur Arterhaltung, gibt es bei den einfachsten Lebewesen und Pflanzen. Jeder hat es schon gesehen, dass sich Bäume in ihrem Wuchs manches mal richtig verdrehen können, weil sie eine Lücke, wo sie mehr Sonnenlicht erhalten, entdeckt haben. Leicht zu beobachten ist dieses Phänomen auch bei den Balkonpflanzen, ihr Wachstum entwickelt sich genau in die Himmelsrichtung, wo die Sonne am längsten scheint. Durch die Photosynthese ist die Sonne für sie ein wichtiger Energielieferant. Eine Ausrichtung nach Ressourcen hat auch bei uns Menschen stattgefunden. Siedlungen wurden dort gegründet, wo Brennmaterial, Wasser und Nahrungslieferanten, Pflanzen, Früchte und Fleisch, vorhanden waren.

Bei der industriellen Entwicklung wurden jene Orte ausgewählt, wo es Bodenschätze und für die Verarbeitung die notwendige Energie gab. Von der Wasserkraft bis zur Kohlekraft und dem Brennstoff Holz. Größere Flexibilität bei den Betriebsansiedlungen hat die elektrische Energie gebracht, diese ist über weite Strecken transportabel. Ähnlich variabel hat sich Öl und Gas als Energieträger erwiesen. Unser Energiehunger wird immer größer. Wobei es mich verwundert, dass man der fast unerschöpflichen Sonnenenergie nicht schon lange mehr Aufmerksamkeit gewidmet hat. Wobei bei der Gewinnung von elektrische Energie aus Sonnenenergie das große Manko die Speichermöglichkeiten sind. Täglich ärgern wir uns darüber, dass die Batterien vom Handy und vom Laptop einer ständigen Aufladung bedürfen. Das größte Handikap bei der E-Mobilität ist wohl die Speicherdauer der Batterien.

K:I

Von der Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) ist in den letzten Jahren viel die Rede, geforscht wird über künstliche Intelligenz schon mehrere Jahrzehnte. In der Scene Fiktion Literatur ist dies schon ein halbes Jahrhundert der Fall.

Vielleicht ist es der Traum der Bildungsschicht, wie bei den Griechen, wo die Arbeit von Sklaven erledigt wurde. Diese waren Ersatzmenschen, auch in den Söldnerheeren. Tagtäglich wird von neuen Fertigkeiten berichtet, welche die Roboter für uns erledigen können. Lange schon wurde uns versprochen, dass schwere körperliche Arbeiten von Robotern erledigt werden. Vorgeschwärmt, bei welchen Arbeiten die Maschinen besser und leistungsfähiger sind. Inzwischen gibt es eine Fülle von Tätigkeiten wo dies zutrifft, vor allem in der Produktion, bei der Herstellung von Waren. Wobei ich bei der Fülle nicht weiß wo zu beginnen. Ich gestehe eine gewisse Überforderung ein, selbst was die Landwirtschaft betrifft, obwohl dort großgeworden. Bin erstaunt, wie weit die Automatisierung fortgeschritten ist.

Wohl um uns zu trösten und nicht den Appetit zu verderben, stellen wir uns die Landwirtschaft als eine kleinteilige und idyllische Welt vor. Die Bäuerin und der Bauer leben auf körperliche Tuchfühlung mit den Nutztieren, bei der Viehhaltung. Ernten mit ihren Händen die Früchte des Feldes. Hoffen, dass die Lebensmittel, welche wir im Supermarkt in den Einkaufswagen legen, eben von diesen kleinen bäuerlichen Betrieben stammen. Dabei wird der überwiegende Anteil an den Lebensmitteln in großen Agrarbetrieben angebaut und gemästet, um dann in Lebensmittelfabriken verwertet zu werden.