X:machen I

Die Österreicher befinden sich im Wahlfieber, der Wahlkampf für das Amt des Bundespräsidenten (BP) befindet sich in der heißen Phase. Bei dieser Wahl gab es schon eine Vorentscheidung, eine Ausscheidungsrunde. Von den sechs Kandidaten sind zwei Kandidaten übrig geblieben, diese treten am kommenden Sonntag zur entscheidenden Stichwahl an. Diese Wahl entscheidet wer BP wird. Bei den letzten TV-Auseinandersetzungen gab es zwischen den beiden Kontrahenten recht heftige Angriffe auf die Positionen des Anderen. Beide versuchten den jeweils anderen in ein schlechtes Eck zu stellen. Im schlimmsten Fall im Gegner eine Gefahr für Österreich zu sehen. Dabei wurden alle Verbindungen zu Parteien, Burschenschaften oder Weltanschauungen schlecht gemacht. Es ist immer der Andere, welcher die Aufgaben eines Bundespräsidenten nicht erfüllen wird können. Stimmt nur ein Teil der Aussagen, dann muss man sich um Österreich Sorgen machen.

Anderseits beteuern beide Bewerber, dass sie, wenn für Österreich Gefahr in Verzug ist, einschreiten würden. Die Parteichefs zu sich in die Präsidentschaftskanzlei, prunkvolle Räume aus der guten Kaiserzeit, einladen würden und dort den Ministern in das Gewissen reden. Ob gutes Zureden bei Männern & Frauen über fünfzig noch Sinn macht? in diesem Alter sind die meisten schon auf Schiene. Sie haben ihre Standpunkte und Meinungen, da fährt die Eisenbahn drüber. In einer ganz brenzligen Situation würden sie sogar bereit sein, die Bundesregierung zu entlassen und Neuwahlen auszuschreiben. In den letzten Jahrzehnten haben die Bundespräsidenten zumeist freundlich aus dem Fernsehen gelächelt, ebenso in den Schulen, von den Wänden der Klassenzimmer. Ein freundlicher älterer Herr, Adolf Schärf, wie ich dies in Erinnerung habe. Die Arbeit der BP ist bisher sehr zurückhaltend verlaufen, aber beide Kandidaten bekunden, sie wollen einen aktiven Präsidenten abgeben.

Kampfstimmung

wahl:zuckerl II

Eine anderer Aspekt ist das Preisniveau in Vorarlberg, sei es bei den Wohnungsmieten, den Gastronomiepreisen oder bei den Dienstleistungen der Handwerker. Die Preise liegen zumeist über dem Durchschnitt der anderen Bundesländer. Diese Unterschiede zeigen sich  bei den aller kleinsten Nebensächlichkeiten des Lebens, wie bei einem Opferlicht in einer Kirche. Dasselbe Opferlicht, um die Danksagungen und die Bitten an die Muttergottes zu unterstreichen, brennt in Kärnten um siebzig Cent, in Vorarlberg um einen Euro. In den öffentlichen Bibliotheken gibt es zumeist einen Kaffeeautomaten, wo man um einen symbolischen Beitrag von fünfzig Cent, wie in der Mediathek in Villach, einen Cappuccino trinken kann. So sitzt man beim Stöbern in den Zeitschriften und den Tageszeitungen nicht im Trockenen und genießt auch einen Hauch von Caféhaus Atmosphäre. Bei einem Cappuccino, auch im Plastikbecher serviert, liest sich die Neue Züricher Zeitung einfach angenehmer.

Im Montafon muss man im Haus des Gastes für denselben Cappuccino einen Euro in den Automaten werfen. Dort stehen seit dieser Saison dem Gast die Printausgaben der überregionalen deutschen, schweizerischen und österreichischen Tageszeitungen nicht mehr zur Verfügung. Die Gäste haben die Möglichkeit, die Zeitungen am Bildschirm online zu lesen. Das Ende der Print Ära zeichnet sich ab. Auch die Liebhaber einer gedruckten Zeitung, wobei es beim Umblättern der Seiten so schön raschelt, werden zum Bildschirm gedrängt. Ist es eine Kostenfrage oder bewegen wir uns immer mehr auf digitale Zeiten zu? Beides ist wahrscheinlich, zumeist schiebt man die Modernisierung vor, wenn Kostenersparnis gemeint ist. In diesem Sinne werden in Europa, mit dem Argument des Fortschrittes, immer noch Arbeitsplätze wegrationalisiert. Nicht nur in der Produktion, von dort kennen wir dies schon lange, sondern immer mehr im Dienstleistungsbereich. Das Servicepersonal im Hotel, im Pflegedienst und im Gesundheitsbereich werden als nächstes digitalisiert. Empfängt mich in Zukunft in einem Hotel der Computer oder eine nette Rezeptionistin? Vielleicht wird dies einmal ein Kriterium für die Auswahl von einem Hotel sein, ob man an der Rezeption von einem Computer oder von einem weiblichen oder männlichen Wesen eingecheckt wird. Ein Kriterium, welches mehr Aussagekraft haben wird, als der Preis oder die Größe des Spa Bereiches und kostenloses WLAN.

Einer gewinnt.

wahl:zuckerl I

Im Freundeskreis wird darüber diskutiert, welche feinen Unterschiede es zwischen den einzelnen Bundesländern gibt? Genauer gesagt, zwischen den Bewohnern der einzelnen Bundesländer in Österreich. Auf verschiedene Eigenarten weisen selbst die Bewerber um das Bundespräsidentenamt hin, um bei den Wählern Sympathie zu erwecken und ihre Stimme zu erhalten. Jeder hört es gerne, wenn seine Eigenheiten, besonders seine Vorzüge gelobt werden. Wird  jemand gelobt, dann kann man sich seiner Zuneigung, seiner Stimme, sicher sein. Vorausgesetzt das Lob ist nicht zu dick aufgetragen und ehrlich gemeint.

Die Bundespräsidentschaftskanditaten verabsäumen es nicht, die Vorarlberger ob ihres Fleißes, der Tüchtigkeit und ihres Sparwillen zu loben. Es ist Tatsache, dass in Vorarlberg in vielen Bereichen der Verwaltung und im Haushaltsbudget der Krankenkassen Überschüsse erzielt werden. Diese werden zum Unmut der Bevölkerung in den gemeinsamen Bundeshaushalt nach Wien überwiesen. Nicht aus Zufall bewahren die meisten Vorarlberger Distanz zu den Wiener Behörden, dem Wiener und der Wiener Schickeria. Von Zeit zu Zeit verschlägt es einen jungen Menschen von Berufswegen nach Wien. Man gibt ihm dafür gute Ratschläge mit auf den Weg, sich nicht von den Wienerpatzis verarschen und auf das Eis führen zu lassen. Zumeist schließen sich die Wienneulinge sehr bald einem Kreis von Landsleuten, seien es Vorarlberger,Steirer oder Kärntner, an.

Nimm zwei.

blogcamp:nachruf

Zu Beginn des Tages stehen beim Barcamp die Themen der einzelnen Sessionen nicht fest. An die Teilnehmer erfolgt ein Aufruf nach dem Anderen und als sich die Ersten melden, drängen sich immer mehr Vortragende nach vorne. Wie groß der Mut und das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist, zeigt sich in der ungenierten Aussage: „Ich habe zwar nichts vorbereitet, aber ich will mich mit anderen über die neuen Widgets bei WordPress unterhalten“. Selbst war ich viel vorsichtiger. Meine PowerPoint Präsentation für Seniorstudenten über Blogs und Bloggen hielt ich auch für Neueinsteiger auf jeden Fall für geeignet. Bei der Präsentation gab es von den Zuhörern dazu Ergänzungen, genauso wie neue Fragen. Wer mein Blog liest weiß, dass es auf meiner Seite keine Produktwerbung und auch keine Artikel über Produkttests gibt. So gesehen bin ich ein Blogger der alten Schule, der seine Leidenschaft am Beobachten und Schreiben in einem Blog entfaltet.

Anderer Art waren die Nachfragen, ob man mit einem Blog auch Geld verdienen kann?Als Blogger davon leben kann. Und wenn, dann am besten mit einem Monatseinkommen von ca. 10.000 Euro, wenn möglich etwas mehr. Ein Vorbild ist die Modebloggerin Veronika Heilbrunner.Mit der Absicht Geld zu verdienen starten heute die meisten Jungen in der Bloggerszene. Bei den Arrivierten dreht sich der Fokus von der Leidenschaft und der Freude am Teilen von Wissen, zur Leidenschaft am Geldverdienen. Der große Traum ist ein Blog zu starten und dieses dann bei Erfolg an ein größeres Webunternehmen zu verkaufen. Die Hoffnung von Google, Twitter und Co entdeckt und übernommen zu werden, schwang bei vielen Jungunternehmern mit. Zumindest bei den Suchergebnisse bei Google, als Beispiel, Bienenzucht oder Reiseziel Venedig, ganz vorne zu liegen. Womöglich unter den ersten drei Eintragungen, wenigsten auf den ersten drei Seiten. Alle anderen Ergebnisse sind Schrott, reif für die Internetmüllverbrennungsanlage. Ja, so etwas gibt es, von mir im Web installiert.

In Judenburg leichte Schneeschauer. Eine Frage war, welche Keywörter sind notwendig um bei den Suchanfragen ganz vorne mit dabei zu sein? Gibt es jemanden in der Gesprächsrunde, der etwas über das bestgehütete Geheimnis der Welt, nach welchen Algorithmus Google die Suchergebnisse filtert, weiß? Einige Teilnehmer glaubten darüber etwas zu wissen und diesen hörte man beim Blogcamp aufmerksam zu.Immer mehr große Firmen verabschieden sich von der traditionellen Werbung in Print und Fernsehen und setzen auf die Wirksamkeit von Produkttester im Internet, auf Produktblogger.

Geschichten braucht das Web