Ich kann bei einer Suppenverkostung zugunsten eines Flüchtlingszentrum beobachten, wie distanziert und affektiert es bei manchen Zufallstischgesellschaften zugeht. Wie wenig einladend die Blicke der Menschen untereinander ausfallen. Wie sieht es, von dieser Beobachtung ausgehend, dann um eine Integration von Menschen aus anderen Kulturkreisen aus? Kann dies gelingen? Oft wiederholt sich, dass jene, welche von anderen Hilfsbereitschaft einfordern, sich daran nicht beteiligen. Die Mitbürger werden zum Teilen aufgefordert, sie behalten den besseren Teil für sich. Sie wollen bei den Hilfsbedürftigen, den uns zumeist fremden Menschen, nicht anstreifen. Es sagt sich leicht, wir leben alle auf derselben Erde, es gibt nur diese eine Welt. Wir sind alles Menschen und haben dasselbe Blut. Trotzdem empfinden wir bei einer anderen Hautfarbe etwas Trennendes. Vielfach geht es auch um eine mögliche Verständigung. Bei der Jugend ist es die Regel, dass sie sich global auf Englisch verständigen können. Bei der älteren Generation trifft man noch auf viele Personen, welche nur die Landessprache sprechen. Wird man darauf aufmerksam gemacht, dass man nur deutsch spricht, empfindet man dies als Makel.
Wer sind die Spender für Nachbar in Not, für Ärzte ohne Grenzen oder für die Caritas? Von Greenpeace oder Amnesty International weiß ich, dass sie viele Kleinspender haben. Menschen mit geringem Einkommen, einer Mindestpension. Diese spenden zumeist da und dort, in Relation zu ihrem Einkommen viel. Die stündlichen Meldungen von den Naturkatastrophen, den Kriegen und Hungersnöten aus allen Teilen der Welt stellen eine menschliche Belastung dar. Ältere Menschen fühlen sich von den Verletzten, den Hungernden und den Flüchtlingen direkt angesprochen. Sie verfolgen ohnmächtig die Fernsehbilder, obwohl sie zu den Hilfsbereiten in der Bevölkerung gehören. Reicht es auch für sie selbst nur zu einem bescheidenden Dasein, so fühlen sie sich mitschuldig am Elend der Welt. Sie können die Bilder von notleidenden Menschen nicht ausblenden. Solche Berichte verfolgen die Senioren, die teilweise soundso unter Schlafstörungen leiden, bis in ihre Träume. Die Jahre, wo man sich auf die Nachtruhe gefreut hat, haben die meisten hinter sich.
Schlaftrunken