SCHREIB.schrift II

In den heutigen Autos findet sich die neueste Unterhaltungselektronik, um vieles mehr, als dies vor vier Jahrzehnten der Fall war. In den siebziger Jahren konnte man ein Mädchen zum Mitfahren überreden, in dem man sagte: „Im R4 ist ein Autoradio eingebaut“. Das Autoradio sorgte  für Unterhaltung und Spaß beim Fahren. Die nächste Generation der Autoradios verfügte über einen Kassettenteil  zum Abspielen von Musikkassetten. Damit habe ich mir die Tonbandkassetten von den  Ö1 Sendungen „Tonspuren“ und  „Im Gespräch“ angehört.  Die Aufzeichnungen dieser Sendungen gab es in “Zehner  Boxen”, noch heute  besitze ich diese MC. Zum  Abspielen habe ich meinen Radiorekorder ITT   behalten und nicht entsorgt.  Dieser Radiorekorder besitzt ein eingebautes Mikrofon, sodass es möglich ist Gespräche aufzuzeichnen. Damit habe ich Interviews mit interessanten Menschen aus Arnoldstein aufgezeichnet und sie im Nachrichtenblatt veröffentlicht. Diese Tonbänder befinden sich heute im Heimatmuseum, von wo mir mitgeteilt wurde, dass die MC digitalisiert und auf eine CD gebrannt werden. In staatlichen und halbstaatlichen Institutionen wird die Möglichkeit genützt, verschiedene Dokumente, auf die jeweils neuesten Techniken zu überspielen. Im Vergleich dazu haben sich die Bücher in ihrer Art  über Jahrhunderte erhalten und werden noch einige Jahrhunderte dazulegen.

Von den aktuellen Datenträger und Speichermedien weiß man nicht, ob es sie in hundert Jahren noch geben wird. Nach den MCs sind die Singles und die Langspielplatten aus den Läden verschwunden, sie alle wurden von der Compact Disc abgelöst. Wie lange wird es noch Geräte geben, mit denen man eine MC oder LP abspielen kann?  Ähnliches passiert bei der Benützung des PC, nur  wenige verfügen noch über ein Diskettenlaufwerk.  Weil er leicht zu bedienen ist gehört die nahe Zukunft dem USB- Stick. 

Literaturarchiv Marbach – schlagloch/supersberger  

SCHREIB:schrift

In einer deutschen Tageszeitung lese ich, dass in Deutschland darüber diskutiert  wird, das Erlernen der Schreibschrift als Unterrichtsfach abzuschaffen. Die Schüler sollen in Zukunft nur die Druckschrift erlernen, da die elektronischen Geräte, wie Computer, Handy und auch andere elektronische Anzeigen, sei es im Auto, beim Fahrkartenschalter und Bankomat, mit der Druckschrift arbeiten. Noch besteht beim PC die Möglichkeit für den Schriftverkehr eine Schreibschrift zu wählen.

In ausgesuchten Papierfachgeschäften erhält man in Kärnten Redis-  und Breitfedern, dazu ein Tintenfass und einen Federstil. Verwendet werden diese Federn im Schönschreibunterricht. Von meinem Zeichenprofessor wurden die gotischen Buchstaben kunstvoll auf die Tafel geschrieben und wir mussten sie “nachmalen”. Auf Grund meiner Sehschwäche, die aber unbehandelt war, konnte ich die feinen Details nicht  erkennen und meine gotischen Buchstaben waren fehlerhaft. Dies hat den Zorn des Professors geweckt und er hat aus meinem Federstil „Kleinholz“ gemacht.

In jener Zeit beherrschten manche Erwachsene die Lateinschrift, andere schrieben ihre Briefe noch in Kurrentschrift. Die Briefe, welche die Mutter mir in das Internat sandte, schrieb sie in einer  Mischung aus beiden Schriftformen. So lernte ich ein wenig Kurrent lesen. Als ich einen Bericht über die Kriegsjahre in Arnoldstein verfasste wurden mir Briefe von einem KZ Häftling zur Verfügung gestellt. Die Briefe waren in Kurrentschrift abgefasst. Um diese Briefe dem Bericht anzufügen habe ich sie  an einen Verwandten weitergereicht, der sie mir in die Lateinschrift übertragen hat.

Österreichische Schulschreibschrift.     

ANTI:virus

Die Printmedien und das Fernsehen warnen täglich vor den Betrügereien im Internet. Eine Ursache dafür könnte sein, dass sie im Internet eine Konkurrenz sehen. Man will das Internet nicht vorsätzlich schlecht machen, aber es fügt sich gut in die Medienpolitik der Zeitungen, dass es im Web Vorkommnisse gibt, die nicht in Ordnung sind. Es kommen Emails die einen auffordern, für die Überweisung einer Erbschaft, die Kontodaten zu übermitteln. Betrüger plündern dann illegal das Konto.  Es gibt die Webseiten mit Pornografie und Kindesmissbrauch. Bei einiger Vorsicht kann man es vermeiden, dass man auf einen Internetbetrug hereinfällt. Die Virensoftware filtert vieles heraus.

Viel direkter wird oft per Fax versucht, Eintragungen und Werbeeinschaltungen in unseriösen Telefonbüchern oder Branchenbüchern zu ergaunern. Dabei gibt wird das Logo einer staatlichen Institution verwendet, versehen mit einer dicken Überschrift : „Eintrag gratis“  Dazu die Aufforderung das Blatt rasch zurückzufaxen. Liest man das Kleingedruckte sieht man, welche Verpflichtungen man mit seiner Unterschrift eingehen würde. Dafür müsste man tausende Euros zahlen, ohne Nutzen.

Die Versuchung.

LEHR:jahre

Allgemein herrscht die Meinung, dass durch die Verwendung des Computer für persönliche Dinge mehr Freizeit zur Verfügung steht. Der Hausverstand müsste einem nahelegen, dass die Erledigung von Behördenwegen „online“ eine gewisse Übung voraussetzt und Zeit kostet. Früher wurde durch einen Beamten, welcher schon längere Zeit in der Behörde gearbeitet und für die verschiedenen Geschäftsfälle eingeschult wurde, das Ansuchen entgegengenommen und bearbeitet. Nicht jedem, der einen PC benützt, ist es möglich die Behördenweg in kurzer Zeit online zu erledigen.

Ein anderes Beispiel ist die Herstellung von Geburtsanzeigen, welche oft am eigenen PC gemacht werden. Legte man früher auf eine ansprechende Form Wert, so hat man die Geburtsanzeigen bei einer Druckerei in Auftrag gegeben. Das Drucken von Geburts- und Vermählungsanzeigen, von Traueranzeigen gehörte für eine Druckerei zum Tagesgeschäft. Heute betätigen sich viele am PC als ihr eigener Grafiker, Schriftsetzer und Drucker. Das Erlernen dieser Berufe erfordert eine gute Schulausbildung und hat eine lange Ausbildungszeit. So darf man sich nicht wundern, wenn die eigene Herstellung von der Geburtsanzeige einige Tage dauert.

Ein weiteres Beispiel ist die Erledigung der Bankgeschäfte mit dem Computer. Wer sich für eine Arbeit in einer Bank bewirbt von dem wird erwartet, dass er eine höhere kaufmännische Schule besucht hat und dann beginnt eine dreijährige Einschulung in die verschiedenen Arten von Bankgeschäften. Erst wenn man eine Zeit lang im Hintergrund die wesentlichen Aufgaben und Abläufe einer Bank kennengelernt hat, wird man am Kundenschalter eingesetzt. Ein PC Kurs kann diese Ausbildungszeiten nicht ersetzen, so mühen sich viele nächtelang ab, ihre Onlinebankgeschäfte zu erledigen und ernten von der Umgebung nur Unverständnis.

Lehrzeit am PC.