KLOSTER . HOF

Das Zuviel an Waren, das Zuviel an Informationen und der Mangel an echtem Wissen führt im Westen zu einer Orientierungslosigkeit in religiösen Dingen. Deshalb besuchen immer mehr Menschen Vorträge über den Buddhismus  oder lassen sich in Dia Vorträgen über die Reisen in den Himalaja berichten. Bei einem Vortrag „Der Berg Kalesch” im Yogazentrum in Villach hat die Vortragende von der Spiritualität der Berge gesprochen. Von den Meditationsplätzen am Berg, den Orten der Kraft, außerhalb der Klöster. Auch in Kärnten gibt es Orte der Kraft, in Gschriet am Mirnnock oder am Fuße des Großglockner. Die Kraftorte wurden von buddhistischen Mönchen „bestätigt”. Es sprechen viele, die gerne in die Berge gehen davon, dass sie dort zur Ruhe kommen, neue Kraft tanken. Vermischt sich hierbei kosmische Strahlung mit positiven Erlebnissen?

Für mich zählt der Innenhof eines Klosters zu den Orten der Kraft. Auch deshalb, weil man in einem Klosterhof garantiert vom Straßenlärm oder anderen Lärmquellen abgeschirmt ist. Aber wo gibt es einen offenen Zugang zu Klosterinnenhöfen, zu den wirklichen Innenhöfen. Soweit man Zutritt hat, handelt es sich zumeist um den Zutritt mit einer Führung oder es ist eine Sehenswürdigkeit für Touristen. 

In der Stille. 

 

Kommentar(e)    

Gerhard (3.7.07 23:23)
Als ich 2002 in Tokio war, überraschte mich das plötzliche Vorhandensein eines Klosters inmitten heftigen, pulsierenden Lebens. Man schritt hier aus der zermürbenden Hektik und dem allgegenwärtigen Lärm nur einige wenige Schritte durch einen Durchgang und plötzlich war man in fast völliger Stille in einer Art Klostergarten.
Das Kloster kündete sich nicht an. Es war plötzlich zur Hand.
Dieser Stadteil Tokios war extrem gepflastert mit Leuchtreklamen und dem üblichen Treiben und der Geschäftigkeit in den Strassen.

Ähnlich erholsam erwies sich auch ein Cafe’, das im 3 Stock eines Hauses war. Man ging enge Treppen hoch und befand sich in dann in Räumen, die völlig abgeschirmt waren vom Draussen. Die Fenster waren verhangen und nicht geöffnet. Es war traumhaft ruhig und besinnlich dort. Eine Oase.

Mo / Website (5.7.07 11:13)
Ich kenne es leider nur aus dem TV, wie dicht z.B. in Japan große Betriebsamkeit und Gewimmel auf der einen Seite, und Stille und Ruhe auf der anderen, beieinander liegen.

In unseren Breiten ist das Innehalten zwar in vielerlei Hinsicht im Rahmen der hier bereits angesprochenen Wellness-Bewegung “chic” geworden. Kultiviert haben wir es aber wohl, im Vergleich z.B. zu den Japanern, nicht und vielen fehlt wohl auch der Respekt davor.

Vielleicht ist das auch ein Grund, warum Orte der Stille, Ruhe und Einkehr durch Mauern und geregelte Öffnungszeiten geschützt und reguliert werden (müssen)

Gerhard (5.7.07 14:53)
Hallo Mo,
ich erinnere mich, als Kind mit einem Freund ganz tief im Wald spazieren gegangen zu sein und plötzlich festgestellt zu haben, daß es dort ABSOLUT still war. Wie sonderbar das war und wie ungewohnt, geradezu ein Ereignis! Nichts, einfach nichts, nicht mal ein Rascheln.
Nach etwa 15 Sekunden drang dann ganz von der Ferne ein schwaches Geräusch herein,war es ein Zug oder Flugzeug – ich weiß es nicht mehr.
Mo / Website (5.7.07 17:08)
Hallo Gerhard,

ich bin zwar eine Großstadtpflanze, aber ich meine mich an eine ähnliche Situation in meiner Kindheit zu erinnern.

Ansonsten habe ich die absolute Stille ein Mal in der Wüste kennengelernt. Dort gab es nur meinen Herzschlag, der plötzlich beängstigend laut für mich zu hören war.

Herzliche Grüße

Mo


schlagloch /
Hallo Gerhard!
Der Wechsel vom Stadtlärm in die Klosterstille hat sich bei dir über Jahre eingeprägt. Ich kenne Städte mit mehreren Millionen Einwohnern nur aus TV-Dokumentationen. Mich reizt der Wechsel vom lautesten Ort, meistens der Hauptplatz , zum ruhigsten Ort, eine kaum besuchte Kirche.
Gruss schlagloch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert