sünden:fall II

Lässt sich zwischen einem Papst und einem Landeshauptmann eine Verbindung herstellen? Beide sind Fürsten, der Kirchenfürst und der Landesfürst. Beide gewählt, der eine von einer kirchlichen Elite, der andere vom Volk. Der Papst auf Lebenszeit und unfehlbar, der LH abwählbar und fehlbar. Der Sündenfall ist im Kärntnerparadies oftmals geschehen, beschleunigt durch den Satan in der Person einer Schlange. Politiker, Wähler und Wählerinnen haben sich von der Schlange verführen lassen. Durch die Gier, die Verblendung und weil sie werden wollten wie Gott. Sie waren fasziniert von der Aussicht auf hohe Spekulationsgewinne in den südosteuropäischen Ländern. Von der Verlockung auf Ruhm, für zwei Spiele bei der Fußball Europameisterschaft, ein Stadion für zirka dreißigtausend Zuschauer zu bauen. Ein Stadion, welches ansonsten nie, auch nicht annähernd, gefüllt werden kann. Eine sechsseitige Expertise eines Steuerberaters war zwölf Millionen Euro wert, um unterm Tisch damit Parteienfinanzierung zu betreiben.  Nach einem medialen Aufschrei gab es dafür einen Patriotenrabatt von sechs Millionen Euro. Bei einem Gerichtsverfahren wurde festgestellt, dass diese Expertise durch den Steuerberater maximal dreihunderttausend Euro wert war. Von den kleinen Vergehen, den nachlässigen Sünden weiß man nichts.

Wenn ich ehrlich bin, hatte sich ein Großteil der Kärntner  Wähler an diese Verhältnisse gewöhnt. Zum Teil hatten die Aussagen und die Versprechungen der regierenden Politiker einen gewissen Unterhaltungswert.

Aus dem Tagebuch, Feber 2013…

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