Zehn Sekunden im Blindflug unterwegs.
Nach der Verordnung einer Brille durch den Augenarzt ist die Auswahl einer neuen Brillenfassung etwas Besonderes. Die Dioptrien sind vorgegeben, für die Gläser wähle ich Qualität, im europäischen Raum Zeiss Gläser. Diese haben sich bei meinen Gleitsichtbrillen bewährt. Auf die Verwendung von Zeiss Gläsern lege ich Wert, da ich als Alternative zum Sparbuch ein paar Zeiss Aktien besitze. Das Sparbuch ist in den letzten Jahren in Verruf geraten, gilt als altmodisch. Gerade als Angehöriger der älteren Generation habe ich gute Erfahrungen mit dem Sparbuch gemacht. Heute steht es unter dem Motto: „Es war einmal…“. Die Zeiss Aktien erweisen sich seit dem Kauf als keine gute Alternative zum Sparbuch, sie rutschen immer mehr in das Minus. Dagegen waren die drei bis fünf Prozent Zinsen am Sparbuch ein Erfolgserlebnis. Ob mein Betrag von etwa siebenhundert Euro etwas zur Kurssteigerung der Aktien beitragen wird, werde ich in drei Monaten feststellen. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es.
Ich bin schon seit sechzig Jahren Brillenträger, je nach Ausbildung des Optikers erfahre ich zu den Gläsern etwas Neues. So auch bei meinem letzten Besuch, dass durch die Blau Tönung der Gläser ein Großteil der UV-Strahlen herausgefiltert werden. Dies ist ein Schutz für die Augen, damit sie nicht mit UV-Strahlen bombardiert werden. Bei einer optischen Sonnenbrille erweitert sich die Funktion um den Blendschutz, durch die dunkle Färbung wird man nicht von den Sonnenstrahlen geblendet. Vorneweg, ich bin kein begeisterter Sonnenbrillenträger. Ich finde es unhöflich, wenn ich oder das Gegenüber bei einem Gespräch die Sonnenbrille nicht abgelegt wird. Meinerseits habe ich das Gefühl, diese Person will vor mir etwas verheimlichen. Bei einem Gespräch will ich meinem Gegenüber in die Augen schauen. Ich kann mich an eine kurze Zeit erinnern, wo ich eine Brille getragen habe, welche sich bei starkem Sonnenschein verfärbt hat. Im Freien war sie ein vollwertiger Ersatz für eine Sonnenbrille. Betrat ich einen Raum bildete sich die Tönung zurück. Bei dieser Variante ist im Straßenverkehr ein Handicap aufgetreten. Nach der Einfahrt in einen Straßentunnel hat es gefühlt eine Ewigkeit gedauert bis sich die Gläser angepasst haben. Kein angenehmes Gefühl, wenn ich etwa zehn Sekunden im Blindflug, unterwegs war. Wer den Autobahnabschnitt zwischen Villach und Udine kennt, kennt auch die vielen Tunnels und hier ist es ein Vorteil, wenn ich Sehens unterwegs bin.