…hat das Schachspiel entschieden.
Beim Schachkurs war ich der Einzige wirkliche Anfänger und war damit gegenüber den restlichen Kursteilnehmern im Nachteil. In der Vorstellungsrunde wünschten sich die Meisten, dass sie ihre Kenntnisse auffrischen und vertiefen möchten. Einen heimlichen Vorteil gegenüber den anderen Kursteilnehmern witterte ich, als ein Film über den derzeit besten Schachspieler gezeigt wurde. Zum Film bemerkte der Schachtrainer, dass der Schachwunderknabe viele der bewährten Schachzüge bei der Eröffnung oder beim Endspiel außer Acht lasse und mit unerwarteten Zügen aufwarte. Magnus Carlsen sei kein Systemschachspieler, sondern ein Kreativschachspieler. Von dem Wort kreativ fühlte ich mich angesprochen und scheute mich nicht, mit völlig unberechenbaren Zügen aufzuwarten. Meine Kreativität zeigte beim Schachturnier bis jetzt noch nicht den erhofften Erfolg. Eine Überlegung habe ich für mich gefunden, auch bei eigenen Verlusten versuche ich so viele Figuren des Gegners wie möglich zu schlagen. Je weniger Schachfiguren am Brett sind, umso leichter habe ich den Überblick.
Eine Situation ist für mich, obwohl vom Trainer und den Kursteilnehmern die Regeln sehr ernst genommen wurden, offengeblieben. Was passiert, man befindet sich inmitten des Schachspiels und einer der Spieler muss dringend auf die Toilette? Ist dies möglich und für wie lange darf das Spiel unterbrochen werden oder muss der Spieler für den Toilettengang das Ende des Spiels abwarten? Gibt es Situationen wo es ausgeschlossen ist, dass man seinen Platz am Schachbrett für den Gang auf das WC verlässt? Wurde bereits beobachtet, dass ein Spieler bei dem die Not groß ist durch riskante Züge ein Spiel verloren oder anders, durch waghalsige Züge ein Spiel gewonnen hat? Dies ergibt eine Anzahl von offenen Fragen. Ein altgedienter Turnierschachspieler hat mir erzählt, dass es unbemerkt von der Öffentlichkeit Situationen gegeben hat, dass die stärkere Blase zwischen zwei Herausforderern das Schachspiel entschieden hat.