Die Koralmbahn wird…

…ein Impuls für den Alpenadriaraum.

Seit Monaten wird die Kärntner Bevölkerung darauf vorbereitet, dass die Koralmbahn Mitte Dezember ihren Betrieb aufnehmen wird. Während den letzten Monaten verging keine Woche, dass nicht im Lokalfernsehen „Kärnten heute“ oder in der „Kleinen Zeitung“, die Lokalzeitung, darüber berichtet wurde. Es gab Berichte von den Bauarbeiten, die Länge der Bahnstrecke beträgt 130 km und die Länge des Koralmtunnels beträgt 33 km. Zu Wort kamen Ingenieure, Projektleiter, Verantwortliche von den Baufirmen und leitende Angestellte der ÖBB. Ich kann mich an kein Interview erinnern wo Bauarbeiter, Bergleute und Tunnelarbeiter zu Wort gekommen sind. Bei meinem Verständnis und meinem Interesse an technischen Meisterleistungen beeindruckt mich der Bohrkopf, einer wird am Bahnhof Groß Sankt Florian ausgestellt, welche Gigantomanie. Dieser Bohrkopf hat einen Durchmesser von zehn Meter, wiegt hundertneunzig Tonnen und fräste sich mit einer Tagesleistung von etwa dreißig Metern durch die Koralm, die Tunnellänge beträgt dreiunddreißig Kilometer.  Spontan kommen mir beim Anblick dieses gigantischen Bohrkopfes die Bilder von einem Film über die Errichtung des Gotthard-Scheiteltunnel in den Schweizer Alpen in den Sinn. Er wurde 1882 eröffnet und ist fünfzehn Kilometer lang. Die Arbeitsbedingungen waren damals viel dramatischer. Das meiste Material wurde mit Sprengstoff aus dem Berg gesprengt, händisch auf Hunte verladen und aus dem Tunnel transportiert. Bei den Sprengungen entstanden giftige Gase, welche nur unzulänglich abgesaugt wurden. Die giftigen Gase und der viele Staub zerstörten bei einem großen Teil der Bergleute die Lungen. Bei den Sprengungen gab es Verletzte durch herumfliegende Gesteinsbrocken.

Diese Arbeitsbedingungen galten für die Bergleute des Koralmtunnels nicht mehr, wobei auch heute der Tunnelbau für die Arbeiter eine große Herausforderung ist. Weit ab vom Baugeschehen stellten sich die Wirtschaftswissenschaftler und Politiker den Medien und verkündeten für den vergrößerten Wirtschaftsraum im Süden Österreichs eine goldene Zukunft. Es wurde ein innerösterreichischer Wirtschaftsraum von etwa 1,5 Millionen Einwohnern geschaffen. Die Koralmbahn wird auch dem Alpenadriaraum einen neuen Impuls geben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert