Für uns Kinder war im Mösel, zwischen dem Gedachs und Staudach, der liebste Spielplatz. Für den Bau eines Kuhstalles haben wir die Erde ausgehoben und eifrig Tschurschen gesammelt, dies waren die Kühe. Beim Spielen hatten wir mehr Kühe als zu Hause im Stall standen. Alle Kühe hatten einen Namen. Im Erdreich stießen wir auf „Katzensilber”, ein silbriges poröses Gestein, wir fühlten uns reich. Reich waren jene Nachbarn, welche mehr Kühe hatten als wir, mehr Pferde oder einen Traktor. Wer schaffte es als erster mit der Heuernte fertig zu sein, wer hatte die größeren Kürbisse oder bei wem hingen mehr Kartoffeln an einer Staude. Mit dem Katzensilber wollten wir einen größeren Stall mit einer Schwemmentmistung bauen, eine elektrischen Melkmaschine, ein Heugebläse und Kühe kaufen. Im Wohnhaus wünschten wir uns Fließwasser und eine Badewanne. Alles Wünsche die wir mit dem Katzensilber erfüllen konnten.
Als die Sonne verschwindet verliert der Dobratschfelsen den Silberglanz, dann kommt das Orange hervor. Eine kurze Zeit war ich in der Kindheit, mit einem Berg aus Katzensilber. Alles für die Katz. |
4 Kommentar(e)
Gerhard (7.11.07 08:37) Wir als Kinder bauten Baumhütten. Mit einem Freund zusammen schaffte ich Bretter aus Vaters Besitz zur Hecke und nach und nach entstand so ein Kleinod hoch in den Ästen, sogar mit Tür und Dach. Es dauerte allerdings nicht lange, dann wurde dieses kleine Meisterwerk von anderen Jungs zerstört. Zwei, drei Bretter sind an jenem Baum immer noch zu finden. Ich hatte im Wald auch einen Ast als Klimmstange, in passender Höhe. Ideal für Klimmzüge. |
schlagloch Hallo Gerhard! Bist du auf Spurensuche in der Kindheit, ab wann endet die Kindheit? Eigentlich kommt die Kindheit im Leben immer wieder an die Oberfläche. |
Gerhard (8.11.07 21:13) Die Kindheit endet nie sei es als lebhafte Erinnerung sei es als Marschgepäck Gruß |