Das Wort LehrmeisterIn hat viele Bedeutungen und jeder verbindet damit seine persönlichen Erfahrungen. Es kommt darauf an welche Schule man besucht hat, welchen Beruf man erlernt hat. Es gibt LehrmeisterIn im Sport, LehrmeisterIn in der Liebe, LehrmeisterIn im Beruf oder in der Lebensbewältigung. Früher war der patriarchalische Begriff Lehrherr gebräuchlich. Von meinem Lehrherrn in einer Buchhandlung am Bahnhof in Spittal an der Drau habe ich vieles gelernt. Genauer ausgedrückt hat er mir Raum gelassen vieles zu lernen, meine Neugierde und Wissenshunger nicht eingebremst oder eingeengt. Eine Buchhandlung ist ein Ort des Lernens, wie eine Bibliothek ein Ort des Wissens ist.
Zur Arbeit fuhr ich mit dem Zug. Damals waren die Übergänge von einem Waggon zum Nächsten offen und die Waggons mit Holzbänken ausgestattet. Heute ist der Zug eine geschlossene Einheit und man sitzt auf gepolsterten Sitzen in klimatisierten Abteilen, ohne Zugluft. Mir gegenüber setzt sich ein älterer Herr und packt aus seiner Frischhaltedose zwei Speckbrote aus. Speck vom Nachbarn, wie er mir erzählt. In meiner Lehrzeit waren zwei Speckbrote meine Jause.
Täglich Speckbrote.
Und wenn du an den Waggon denkst, verbindet sich vermutlich der Duft der Speckbrote mit den Geruch des breiten Lederriemens, der zum Senken und Heben der Abteilfenster genutzt wurde?
Kenne ich, bin selber lange Jahre in überheizten 3.-Klasse-Waggons gefahren…
Hallo Robert!
Stimmt, die einen haben im Sommer die Fenster geöffnet, die anderen haben sie wegen der Zugluft wieder geschlossen. Es war ein ständiges Auf- und Zumachen.
Gruss schlagloch.