Wer in Pension geht sollte einen großen Schritt machen und Ballast abwerfen. Erleichterung spürte ich, als ich darangehen konnte, Prospekte und Preislisten auszusortieren. Vieles habe ich gesammelt, weil es könnte einmal eine Anfrage oder Bestellung von einer Kundschaft kommen, wo diese Unterlagen gebraucht werden. Eine Freiheit, die nicht nur im Kopf, sondern auch körperlich zu spüren war. Nicht jeder Tag war für das Aussortieren, für das Loslassen, gleicher maßen geeignet. Es hat sogenannte Wegwerftage gegeben, wo es mich gedrängt hat, unnötiges wegzuwerfen. Das Loslassen macht frei, wobei die künftige Unternehmergeneration nicht so viele Broschüren und Prospekte sammeln wird, weil sie besucht lieber die Firmenhomepage im Internet. Ob es dadurch zu einem Abbau bei den Prospekten und Broschüren kommt ist fraglich. Offen sind noch die Auswirkungen auf die Gesundheit, in diesem Fall auf die Wirbelsäule und die Augen. Meines Erachten ist die Bildschirmarbeit eine größere Belastung für das Auge als ein Prospektseite.
Mit dieser Freude sollte man auch im privaten Bereich fortfahren. Bis man einen neuen Tagesrhythmus gefunden hat, bleibt Zeit, im Privatarchiv Ordnung zu schaffen.
ALLEN LESERN RUHIGE OSTERN !
Good morning, Schlagloch,
ich suche seit einem Jahr vergeblich, antiquarisch
das Buch
Egon Cäsar Corti
GESCHICHTE DES RAUCHENS (=Insel Taschenbuch)
1986
zu erhalten. Ein junger Herr aus den USA wollte es als
Geschenk annehmen. Es legt das mörderische Unrecht
des Zigarettenverkaufs in wohl schwer zu übertreffender
Weise dar: ein Klassiker, if there ever was one. Man
muß kein Fan von Verschwörungstheorien sein, um
sich Gedanken über den Grund zu machen, warum
es nicht neu aufgelegt wurde: wo seit Jahr und Tag
Millionen und Abermillionen auf Gehaltskonten von
präsumtiven Abgeordneten diversester parlamentarischer
Gremien überwiesen werden, damit sie über Maßnahmen
gegen das Rauchen debattieren sollen.
Eine Alpenvereinshütte bekundete Interesse an dem
Buch.
Ich würde auch antiquarisch die erste, ursprüngliche
Ausgabe des
KIRCHEN-LEXIKONS
hrsg. von Heinrich Joseph Wetzer und Benedikt Welte
suchen, um sie unter Umständen insbesondere
wegen eines Artikels über die Mutter der Mutter Jesu zur
Verfügung stellen zu können. In der hiesigen, zum weit
überwiegenden Teil nicht von mir zusammengestellten
Bibliothek ist eine Ausgabe des Lexikons vorhan-
den.
Hatte jemand nach dem Krieg eine Buchhandlung,
so konnte er expandieren, seine Buchhandlung ist
dann zur Stunde eine Großbuchhandlung, ein Buch-
Supermarkt.
Hatte jemand aber ein Antiquariat, so war das wohl
anders. Das Antiquariat, in dem ich das KIRCHEN-LEXIKON
von Wetzer und Welte – vor mehr als 30 Jahren – kaufte,
ist seit vielen Jahren geschlossen.
Hatte jemand ein Antquariat, so konnte er expandieren,
indem er seinen Betrieb zu einem Katalog-Versand-
haus umgestaltete.
Zur Stunde wäre er dann aber wohl trotzdem in
Schwierigkeiten, wenn er nicht elektronisch anbö-
te.
Ich könnte das nicht. Weil meine Mail-Adresse im Namen
einer “Behörde” mit einer “Sperre” belegt ist: im
Zusammenhang mit dem Verdacht und der Anschuldigung,
die aktenkundig sind, ich würde p o r n o g r a p h i s c h e
E-Mails versenden.
Mein Archiv zu ordnen, dazu reicht kein Ruhestand
aus.