KREUZ:erhöhung II

Ich stehe vor der Kreuzkapelle in Arnoldstein und blicke durch das Eisengitter auf den Steinchristus. Es ist Mittag und in drei Stunden wiederholt sich seine Todesstunde. Bedrückt blickt er mich durch das Gitter an. Vor über zweitausend Jahren wurde er in Jerusalem gefoltert und an das Kreuz genagelt. Für seine Anhänger bedeutete dies damals das Ende einer Hoffnung, auf einen neuen König der Juden, der sie von der römischen Herrschaft befreien wird. Zumindest erwartete man sich die nachhaltige Wirkung eines Propheten. Jesus hat seinen Tod anders gesehen, als  Erfüllung eines Heilsplanes. Kann man im  Augenblick des Sterbens seine Lage noch selbst beurteilen? Er musste seinen Opfertod als Beweis Gottes, der seinen Sohn für die Tilgung der menschlichen Sünden am Kreuz opfert, akzeptieren. Was ist der Zweck der Sünde, warum werden wir sündig? Worin sollen wir Trost finden, wenn jemand für uns an das Kreuz geschlagen wird. Mit Sinn erfüllt sind für mich die Sätze: „Herr dein Wille geschehe“ und „Herr erbarme dich unser“. Unsere Hilflosigkeit bei manchen Katastrophen, im persönlichen Umkreis oder jenseits der Landesgrenzen lässt sich nicht besser ausdrücken. Auch mein Hilferuf, wenn ich in manchen Situationen überfordert bin.

Welchen Trost kann es für die Eltern geben, wenn sich der einzige Sohn, Ende zwanzig, in dem Moment als die Eltern die Haustüre öffnen, sich in seinem Zimmer mit einer Pistole erschießt? Auf der Pate war zu lesen: „ Er starb an gebrochenen Herzen“.

Zu spät.

Allen Besuchern meiner Webseite ein besinnliches Osterfest !

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