Heute kommt es selten vor, dass sich jemand mit dem Auto verfährt. Vor Jahren war dies, wenn man im benachbarten Ausland unterwegs war, öfter der Fall, dass man sagte: „Jetzt habe ich mich verfahren“. Meistens wollte man abseits der großen Durchzugsstraße ein Kleinod besichtigen oder zu einem landestypischen Fest fahren. In der Nachbarregion Friaul gibt es eine Reihe von unverwechselbaren Festen, wie Lavendelfest, Kartoffelfest, Schinkenfest oder die Vogelmesse in Sacile. Die Vögel werden dort in Käfigen entlang der Straße zur Schau gestellt und zum Verkauf angeboten. Dabei ist der ganze Ort, die Luft, erfüllt von Vogelstimmen. Heute vertrauen die meisten auf ein Navigationsgerät, dem Routenplaner aus dem Internet und wie ich auf eine aktuelle Straßenkarte. Schnell verfahren kann man sich in einer größeren Stadt, kaum in der Innenstadt, vielmehr in der Peripherie, wenn man eine bestimmte Adresse sucht. Der Innenstadtbereich ist gut beschildert. Zurzeit gibt es eine Diskussion über das geeignete Verkehrsmittel im Stadtbereich und dazu den Vorschlag, dass man am Besten die Straßenbahn und die U-Bahn benützt. Die bequeme, schnelle und sichere Fortbewegung mit der U-Bahn habe ich bei meinem letzten Wienbesuch anlässlich einer Fachmesse erlebt. Ich habe darauf geachtet, dass sich die Hotelunterkunft in der Nähe einer U-Bahn-Haltestelle befindet.
Ist man mit dem Auto unterwegs und hat sich verfahren, so kann man sich damit trösten, dass eine Korrektur ein wenig Zeit kostet aber keine Anstrengung abverlangt. In geringem Umfang gilt dies auch mit dem Fahrrad, wobei für die Berichtigung schon körperliche Anstrengung und auch der Zeitfaktor größer ist. Unangenehm kann es sein, wenn man in der Stadt zu Fuß unterwegs ist und feststellt, dass man sich verlaufen hat. Plötzlich findet man sich in einer falschen Richtung wieder und es kann körperlich schmerzen, wenn man wegen einem Irrtum zurücklaufen muss. Die Situation kann sich verschlimmern, wenn man einen Termin einhalten soll. Dabei kann es in den Städten im Sommer unerträglich heiß und im Winter kann oft ein eisiger Wind wehen. Verschlimmert wird diese Situation, wenn einem der Begleiter die Schuld an den Verirrungen zuschiebt. Hitze und Kälte nicht verträgt und schlecht zu Fuß unterwegs ist. In solchen Fällen versucht man mit falschen Versprechungen wie, „es dauert nicht mehr lange und wir sind am richtigen Ort“, den anderen bei Laune zu halten. Dies kann nicht immer verhindern, dass die gute Laune in Aggression umschlägt.
Fußfetzen.