Unter Schriftstellern, Lesern und Kritikern gibt es darüber Diskussionen, wie ein guter Text, eine Geschichte beschaffen sein muss. Handelt es sich um kurze Texte, von denen jeder für sich stehen kann, müssen diese dann eine fortlaufende Geschichte ergeben? Genügt es, mehrere kurze Texte hintereinander zustellen, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, was ihm sinnvoll erscheint, zusammenzufügen? Im Blog geht es mir darum, Texte hintereinander hochzuladen, Beobachtungen, kurz skizziert. Das Web ist ein schnelles Medium, die User wechseln schnell die Site, das nächste Blog ruft schon. Ich versuche es in zwanzig bis dreißig Zeilen auf den Punkt zu bringen. Beim Schreiben passiert es mir immer wieder, dass ich von einer Lebensmomentaufnahme ausgehe und dazu fällt mir noch allerlei ein. Ich schreibe weiter und weiter, dazu kommen zumeist noch Erinnerungen aus früheren Tagen, die die derzeitige Situation ergänzen. Ich glaube, dass eine abwechslungsreiche Folge von Texten für eine Lebendigkeit dessen spricht, der die Texte verfasst hat. Wichtig ist mir, dass der Leser offene Stellen vorfindet, für seinen gedanklichen Spaziergang. Nicht alle Gedanken plattgewalzt, wie auf einer Erzählautobahn, eben und asphaltiert. Eine Rennstrecke für Texte, wo der Leser dahin rast und versucht einen neuen Leserekord aufzustellen. Der Leser soll gedankliche und literarische Betonschwellen vorfinden.
Frostaufbrüche.