kunst:apfel II

Bei einer Debatte über die Kunst unterbreite ich gerne ein nachvollziehbares Beispiel. Das Gespräch über ein alltägliches Lebensmittel, dem Obst. Eine Bauernweisheit sagt, man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.  Man kann über das Obst im Allgemeinen reden, dass es viele Vitamine enthält, es macht nicht dick, es hilft uns gesund zu bleiben. Die Diskussion wird fruchtbarer, wenn man sich auf eine Sorte, als Beispiel Äpfel, einschränkt. Dazu kommen genauere Aussagen, diese Sorte ist als erstes reif, dieser ist besonders gut zum Einkochen oder sehr saftig für einen Apfelstrudel backen. Noch konkreter wird es, wenn ich in der Gesprächsrunde einen Apfel in die Hand nehme und diesen nach Farbe und Größe beschreiben lasse. Um den Geschmack zu ergründen müssen ihn verschiedene Menschen verkosten. Dabei wird die Eine ihn als saftig empfinden, der Andere als süß, wieder jemand anderer als mehlig. Fachleute, die sich mit der Veredelung, dem Geschmack und der Verwertung von Äpfeln befassen, möchte ich noch in das Spiel bringen.Ihr Urteil könnte wesentlich von einigen anderen Meinungen abweichen.

Ähnliches kommt bei der Diskussion zur Kunst, bei einem konkreten Bild, zur Anwendung. Der Eine wird den Farben zustimmen, der Andere wird über die Farben schockiert sein, es steht jedem frei sich darüber zu äußern. Es  gibt Kunstkritiker, welche durch ihre Ausbildung und berufliche Tätigkeit dazu etwas Wesentliches zu sagen haben. Dies kann die eigene Meinung beeinflussen. Nach meiner Einstellung gehört die persönliche Meinung, ergänzt mit einem Fachwissen, zur Kunstkritik.

Dabei lasse ich nicht außer Acht, dass in der heutigen Kunstwelt einiges auf wirtschaftlicher Basis läuft. Einige prominente Galeristen versuchen für ihre Künstlerbrut  möglichst viele Ausstellungen in vielen Ländern zu organisieren, damit der Marktwert steigt. Manches Mal habe ich beim Besuch einer Ausstellung das Empfinden, mir gefallen Künstler, die sich intensiv mit dem Sammeln von Material beschäftigen und nicht so erfolgreich sind besser, als die Arrivierten. Ist dies ein persönlicher Mitleidseffekt, gibt es den in der Kunst überhaupt?

Sammlertick.

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