handy:manie I

Von Zukunftsforschern und Kommunikationswissenschaftler wird in den Medien darüber spekuliert, wie das Smartphone unseren Alltag prägt und unser Leben in Zukunft weiter verändern wird. Dabei steht nicht die Handynutzung der Generation Fünfzig + zur Debatte, sondern die der Kinder Fünf +. Wohl aber gibt es darüber bei der Generation Fünfzig + die meisten Diskussionen, aus Sorge um ihre Enkeln und Urenkeln. In welche Handywelt werden die Enkel hineingeboren? Die Befürchtungen sind verwunderlich, wenn man sieht wie viel Spaß die 2 bis 22-jährigen bei der Benützung des Handys haben. Welche Hilfe es ihnen im Alltag bietet: Bei der Suche nach Informationen für das nächste Event, einem Kinofilm oder eine Vorausorder bei McDonalds. Die Großelterngeneration erregt sich lautstark darüber, dass die ständige Präsenz des Smartphone bei den Enkeln gesundheitsschädliche Folgen haben wird. Man sieht die ganze Enkelgeneration als Handy-süchtige in einer Spezialklinik auf Entzug. Ob sie recht behalten werden? Sie müssen feststellen, dass sich der Nachwuchs bei einer Familienfeier, sei es Geburtstag, Taufe oder Hochzeit, wo sich der Großteil der Familie versammelt, kaum mehr mit ihnen unterhalten. Schnell reichen sie den Omas die Hand zur Begrüßung, dabei wird die Frage, was macht die Schule oder wie geht es in der Berufsausbildung, abwesend beantwortet.

Zumeist steigen sie schon mit dem Smartphone in der Hand aus dem Auto und verschicken ein Selfie an die WhatsApp Community vom uncoolen Geburtstagsfest. Findet diese am Ufer vom  Millstättersee statt, sollte auf dieses Bild idealerweise die blühenden  Rosensträucher, welche jetzt im Herbst im Rosarium ein zweites mal blühen. Die aufgeblühten Knospen sind kitschig genug, um einen fotografischen Verriss zu posten. Anders als die Generation Fünf schwärmen die über Fünfzigjährigen für dieses Gartenparadies. Die  Familienfeier verläuft, so wie immer in den letzten Jahren. Die jugendlichen Teilnehmer sondern sich ab und kommunizieren über das Handy miteinander. Die neuesten Links und Apps werden getauscht oder ein Video auf YouTube angeschaut. Dank Smartphon können sie die Zeit vor und während des Essens gut damit überbrücken, um nach dem Servieren der Nachspeise  sehr eilig die Gesellschaft zu verlassen.

Handyfrei

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