corona:ostern II

In den vergangenen Jahren haben wir des öfteren das Osterwochenende an der Küste von Istrien verbracht. Dort befinde ich mich in einem Zwiespalt: Einerseits tut es dem Körper und der Seele gut, nach dem Winter an der Küste, bei frühlingshaftem Wetter, spazieren zu gehen. Anderseits ist mit dem Osterfest in Kärnten ein besonderes Brauchtum verbunden. Am Karsamstag gibt es die Fleischweihe, zu der man sich bei einer Kapelle, Wegkreuz oder Marterl einfindet. Mit dabei ist der Weihkorb, wo die Lebensmittel für die Osterjause eingepackt sind. Dieser Korb wird bei der Kapelle abgestellt und vom Ortspfarrer mit einer kurzen Andacht geweiht. Der Zustrom zu den Fleischweihen ist groß, er übertrifft bei weiten den üblichen Messbesuch an einem Sonntag.

Die Kärntner zelebrieren am Nachmittag des Karsamstages ihre Osterjause. Dazu gehört der Osterschinken, Selchwürstel, Hartwürstel, gekochter Speck und gekochte Eier. Diese Zutaten werden aufgeschnitten und lagenweise zu einer Pyramide aufgetürmt. Jedes Gustostückerl wird, in Politzen, mit einer Gabel in eine Krensoße getaucht und dazu ein Kärntner Reindling, ein Hefeteig mit Rosinen und Zimt, gegessen. Diese Osterjause habe ich in Opatija vermisst. Hier gab es am Ostersonntag ein Osterfrühstück und mit ein wenig Fantasie konnte ich mir eine Osterjause am Buffet zusammenstellen.

covid-19/Ostern 2020

 

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