Menschen, die sich mit der Aufzucht und Haltung von Bonsaibäumen befassen, pflegen ihre eigene Sichtweise. Ein Bonsaigärtner sagte: „Bonsai bedeutet nichts anderes als Baum in einer Schale. Das heißt, nehme ich den Baum aus der Schale, habe ich hier den Baum und dort die Schale. Der Baum unterscheidet sich durch nichts von einem anderen Baum und die Schale ist eine Schale, wie jede andere Schale auch. Die Minimierung der Baumgröße ist vom Menschen gewollt. Die Zähmung des Baumes gleicht der Zähmung eines Haustieres. Die Lebensdauer eines gepflegten Bonsai überschreitet zumeist die eigene Lebenslänge. Es wird notwendig den Bonsai in den Nachlass zu geben, jemand soll die Pflege fortführen. Das Besondere an der Bonsaikultur ist, eine Geschichte weiterzugeben, jemand schreibt an meiner Geschichte weiter. Niemand weiß, wie lange die Geschichte fortgeschrieben wird und wann sie ihr Ende findet. Beobachten wir das Wachstum der Bäume, so wenden wir fälschlicherweise unsere menschliche Logik an.
Vergleichsweise ein altes Foto, das Wesentliche daran ist die Erinnerung die damit weitergegeben wird. Auf dem Foto sitzt die Uroma mit einer Nachbarin unter dem Nussbaum. Was zählt sind die Fragen und das Nachdenken: Wie alt war die Uroma zu diesem Zeitpunkt, zu welcher Jahreszeit wurde das Foto aufgenommen und warum, welches Kleid hat sie getragen und war es Sonntag oder Werktag?
Ahnenforschung