Corona:venedig

Im letzten Jahrzehnt wurde in der Stadtverwaltung Venedigs immer wieder darüber diskutiert, dass die Stadt von Tagestouristen geflutet wird. Beklagt, die Rucksacktouristen würden ihr Sandwich und Mineralwasser selbst mitbringen und nichts zur Wertschöpfung der Wirtschaft beitragen. Krass ausgedrückt, lassen sie nur ihre Abfälle, ihren Kot und Urin in der Stadt zurück. Diese Klagen tauchen regelmäßig vor der Sommersaison auf. Von einer Bürgerinitiative wird die Administration aufgefordert, für das Zentrum von Venedig eine Besucherbeschränkung einzuführen und Eintritt zu verlangen. Ist der Markusplatz von Touristen übervoll, sollen die Zugänge gesperrt werden. Ein weiterer Dorn im Auge der Bürger sind die Kreuzfahrtschiffe, welche in Venedig vor Anker gehen. Hierbei wird argumentiert, dass durch die massive Wasserverdrängung die Fundamente der Palazzi auf Dauer beschädigt werden.

Durch die Ausbreitung der Coronapandemie bleiben die Besucher in der Lagunenstadt aus. Der Ruf nach einer Besucherbeschränkung wurde fallengelassen, man beklagte sich jetzt darüber, dass die Touristen ausbleiben. In der vergangenen Saison gab es in den Hotels viele Zimmerstornierungen. Die Hoteliers und Restaurantbesitzer erhoffen sich von der Zentralregierung Unterstützung aus dem Corona Krisenfond.