corona:literatur

Das Coronavirus und seine Folgen war vor zwei Jahren kein Thema bei den Vorauer Literaturtagen, trotzdem war Es ständiger Gast im Fürstenzimmer. Aus den Diskussionsbeiträgen zu den vorausgelesenen Büchern und den Gesprächen beim Mittag- und Abendtisch nicht wegzudenken. War meine Teilnahme Neugier oder war es Interesse an den Büchern, vor allem, was haben die übrigen Teilnehmer für sich in den Büchern gefunden? Was hatten sie für einen Eindruck vom Inhalt und wie war die sprachliche Kraft der Texte. Eine Spezies bei der Auslegung über den Stoff der Bücher ist, unter Anleitung einer Literatur Kritikerin, dass neuerdings danach gefragt wird, über was hat die Autorin oder der Autor nicht geschrieben. Was hat er weggelassen, hätte nicht dies und jenes zum Stoff dazugehört?  Um weiter zu ergründen, warum hat die Autorin oder der Autor darüber nicht geschrieben? Könnte es dafür einen bestimmten Grund geben, war es Absicht oder war ihm die Begebenheiten unangenehm oder hat er darauf schlichtweg vergessen? Es ist auch nicht auszuschließen, dass bestimmte Textstellen dem Lektorat zum Opfer gefallen sind. Auf jeden Fall waren die Tage eine Erweiterung meiner eigenen Sichtweisen und das Kennenlernen einer neuen Herangehensweise für künftige Lektüre.

Dabei konnte ich mir einen kleinen Seitenhieb auf die führende Literaturkritikerin nicht verkneifen. Ob es zum Modus der Literaturkritikerin gehört, dass unter den ausgewählten Büchern zumeist ein Buch ist, wo es mir an manchen Textstellen schwerfällt weiterzulesen.  Dabei handelt es sich um unmenschliche Verhaltensweisen, würde ich dies Passagen als Film sehen, müsste ich mich übergeben oder den Kinosaal verlassen. Für manche Teilnehmer ist es, nach ihren Aussagen unerheblich, welches Thema und welche Bücher für die Vorauer Literaturtage vorgesehen sind. Der Besuch der Vorauer Literaturtage gehört wie der Urlaub zum Sommer dazu, dies ändert auch kein Coronavirus. Aus dem Tagebuch...