be:gräbnis

Bei einem Begräbnis, wo es um Verlust und die Trauer um einen Angehörigen oder Bekannten geht, verändert sich die Befindlichkeit auch mit der Wetterlage. Ist das Wetter im Frühjahr regnerisch, windig und abgekühlt, so zieht dies meine Stimmung zusätzlich nach unten. Erlebe nur ich dies so oder ergeht es anderen ähnlich? Manches Mal hadere ich damit, warum musste er / sie jetzt sterben, sie sind an Jahren jünger als ich? Bei Schönwetter mischt sich etwas von der frühlingshaften Stimmung in die Trauerstimmung. Die blühende Natur, die vielen Blumen auf den Gräbern ist eine Verheißung, dass dem Verstorbenen nach dem irdischen Leben ein Paradies mit Blumen erwartet. Breit gestreut ist die Gefühlslage, welche auch davon abhängt, wie viel Hoffnung oder Endgültigkeit verbreitete die Rede des Zelebranten bei der Verabschiedung.

Die Worte des Diakons in der Leichenhalle in Gailitz, bei mildem Wetter, waren mit Bedacht gewählt. Bestückt mit Hinweisen auf ein Weiterleben nach dem Tod. Für die engsten Hinterbliebenen ist es eine endgültige Trennung, das letzte Zusammensein mit dem Verstorbenen für eine Stunde. Ist der Verstorbene gerade einmal über sechzig Jahre alt, so sagt man heute, er ist jung gestorben. Könnte es für den Verstorbenen im Jenseits eine Rolle spielen, wenn er noch fünf Jahre länger gelebt hätte? Ob ihm die damit verlorenen Erlebnisse im Jenseits fehlen werden? Eine philosophische Frage.