warte:bereich

Der Moment wo man den Wartebereich betritt, ist wie ein Auftritt auf einer Bühne. Alle Augen sind auf einen gerichtet und wahrscheinlich wurde man soweit wie möglich nach dem Eintreten in die Ordination fixiert und beurteilt. Jetzt ist der Moment, wo die Vorstellung beginnt. Viele äußern nicht einmal einen Gruß, ein nettes Grüß Gott oder ein aufmunterndes Lächeln. Sie setzen sich einfach nieder und starren vor sich hin oder zücken das Smartphon.

Mit einem Grüß Gott oder Hallo betrete ich das Wartezimmer. Diese einfache Verhaltensweise schulde ich meinem Anstand und den Umgang mit vielen Kunden während der Selbstständigkeit als Kaufmann. In meiner Berufsheimat Arnoldstein habe ich bei einem Arztbesuch mindestens eine Kundschaft getroffen, welche ich näher gekannt habe. Schnell hat sich das Gemeinde Geschehen als Gesprächsstoff angeboten. Zumeist waren darüber alle Wartenden dankbar, gerne konnten auch sie etwas zum Gespräch beisteuern. So hat sich die Spannung gelöst und auch symbolisch die Wartezeit verkürzt. Die Aufforderung nehmen sie kurz Platz ist bei den praktischen Ärzten mit einer halben bis einer Stunde verbunden. Dabei konnte ich experimentieren so viel als möglich. Öffnete die Ordination um 8 Uhr und ich war um 7.30 Uhr vor Ort, dann warteten bestimmt schon fünf bis sechs Menschen vor der Ordination. Die beste Zeit beim Hausarzt in Arnoldstein war gegen Mittag. Zogen sich am Vormittag die einzelnen Behandlungen wie ein zäher Kaugummi dahin, ab elf Uhr wurde das Tempo beschleunigt. Um 12 Uhr war der Warteraum leer.