Über die Zukunft etwas zu sagen ist auf gut deutsch Kaffeesudlesen.
Die Stimmung bei meinem ersten PC-Kurs an der Volkshochschule in Villach war etwas Besonderes. Die Volkshochschule besaß keinen Computerraum und keine PC, der Kursort war die Handelsakademie in Villach. Zu Beginn des Unterrichtes hat der Kursleiter betont, um erfolgreich am PC arbeiten zu können, braucht es gute Rechtschreibkenntnisse. Ein Schriftstück am Computer verfasst sollte keine Rechtschreibfehler aufweisen. Besonders an das Herz gelegt hat er uns “Wahrig, Wörterbuch der deutschen Sprache“. Dieses übertreffe an Ausführlichkeit den bekannten “Duden, die deutsche Rechtschreibung“. Stolz habe ich mein voluminöses Wahrig Wörterbuch zur nächsten Kursstunde mitgebracht. Noch heute ist der Wahrig beliebt, wie ein aktueller Kommentar auf Amazon zeigt: „Endlich wieder im Regal, ein eigener “Wahrig”. Den Wahrig werde ich nach wie vor dem Duden vorziehen – allein schon, weil er präziser ist. Es ist und bleibt das beste Wörterbuch der deutschen Sprache“.
Ich frage mich, wie der Kursleiter die Fortschritte bei den Computer Programmen, von der Rechtschreibprüfung bis zu ChatGBT erlebt hat. Die Word Anwendungen beschränken sich heute nicht mehr auf eine Rechtschreibprüfung,, heute erstellt die KI im Internet einen ganzen Text in korrekter Grammatik und Rechtschreibung.
Von der Schnelligkeit wie neue PC-Programme dazukommen, werden wir immer wieder überrascht. Sag niemals nie. Über die Zukunft etwas zu sagen ist reine Astrologie oder auf gut deutsch Kaffeesudlesen. Es gibt Beispiele, wo gebildete und fachkundige Menschen Aussagen über die technische Entwicklung gemacht haben und sich dabei fundamental geirrt haben:
Ein paar Kostproben:
„Es gibt keinen Grund dafür, dass jemand einen Computer zu Hause haben will“ (Ken Olson, 1997)
„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt“ (Thomas Watson, CEO von IBM, 1943)
„Wir sind sechzig Jahre ohne Fernsehen ausgekommen und werden es weitere sechzig Jahre tun“ (Avery Brundage, IOK, 1960)