fremde KI

Über die künstliche Intelligenz und deren Verwendung, im Guten und im Schlechten, wird jetzt viel diskutiert. Nur wenige, welche sich im Internet bewegen oder etwas suchen, werden die KI noch nicht benützt haben. Geht es um Vorschläge für ein Wochenende in Salzburg, um eine profunde Auskunft, wann beginnt der Frühling in Österreich, für kein Thema ist sich die KI zu schade.  Oder ein aktuelleres Thema, wie pflegt man einen Weihnachtsstern das Jahr über? Das Faszinierende daran ist, dass bei einer Suchanfrage nicht mehr Stichwörter generiert werden, sondern Chatbot antwortet in ganzen Sätzen. Man fühlt sich von der Webseite persönlich beraten, als hätte man seine Anfrage an eine lebende Person gerichtet. Dadurch wird es zu Konflikten zwischen den Lehrern und den Schülern kommen, weil die Schüler Chat beauftragen können ein Referat zu schreiben: Wie verlief die erste bemannte Mondlandung oder welche Gefühle hast du an einem Frühlingstag?  Eine von mir gestellte Aufgabe wäre, was ist das Besondere am Roman „Der Fremde von Albert Camus“. Diese Frage liegt mir auf der Zunge, da ich dieses Buch mit siebzehn Jahren gelesen habe. Ich schätze Albert Camus als Autor und Philosoph. Derzeit vergnüge ich mich, ich schreibe bewusst, vergnüge ich mich und nicht lese ich, eine Biografie über Albert Camus von Irene Radisch.

Frage an KI: Was ist das Besondere am Roman „Der Fremde von Albert Camus“?

Antwort von KI:

Das Besondere an diesem Roman ist, dass er die Absurdität des menschlichen Daseins und die Entfremdung des Individuums von der Gesellschaft thematisiert. Camus zeigt, wie Meursault durch seine Unfähigkeit, Emotionen zu zeigen, und seine Gleichgültigkeit gegenüber den Konventionen der Gesellschaft, in der er lebt, zum Außenseiter wird. Der Roman stellt somit eine Kritik an der Gesellschaft dar, die das Individuum in eine Schublade steckt und es aufgrund seiner Andersartigkeit ausgrenzt. Ich hoffe, das hilft dir weiter!

wahrig wörterbuch

Die Stimmung bei meinem ersten PC-Kurs an der Volkshochschule in Villach war etwas Besonderes. Die Volkshochschule besaß keinen Computerraum und keine PC, der Kursort war die Handelsakademie in Villach. Zu Beginn des Unterrichtes hat der Kursleiter betont, um erfolgreich am PC arbeiten zu können, braucht es gute Rechtschreibkenntnisse. Ein Schriftstück am Computer verfasst sollte keine Rechtschreibfehler aufweisen. Besonders an das Herz gelegt hat er uns “Wahrig, Wörterbuch der deutschen Sprache“. Dieses übertreffe an Ausführlichkeit den bekannten “Duden, die deutsche Rechtschreibung“. Stolz habe ich mein voluminöses Wahrig Wörterbuch zur nächsten Kursstunde mitgebracht. Noch heute ist der Wahrig beliebt, wie ein aktueller Kommentar auf Amazon zeigt: „Endlich wieder im Regal, ein eigener “Wahrig”. Den Wahrig werde ich nach wie vor dem Duden vorziehen – allein schon, weil er präziser ist. Es ist und bleibt das beste Wörterbuch der deutschen Sprache“.

Ich frage mich, wie der Kursleiter die Fortschritte bei den Computer Programmen, von der Rechtschreibprüfung bis zu ChatGBT erlebt hat. Die Word Anwendungen beschränken sich heute nicht mehr auf eine Rechtschreibprüfung,, heute erstellt die KI im Internet einen ganzen Text in korrekter Grammatik und Rechtschreibung.

Von der Schnelligkeit wie neue PC-Programme dazukommen, werden wir immer wieder überrascht. Sag niemals nie. Über die Zukunft etwas zu sagen ist reine Astrologie oder auf gut deutsch Kaffeesudlesen. Es gibt Beispiele, wo gebildete und fachkundige Menschen Aussagen über die technische Entwicklung gemacht haben und sich dabei fundamental geirrt haben:

Ein paar Kostproben:

„Es gibt keinen Grund dafür, dass jemand einen Computer zu Hause haben will“ (Ken Olson, 1997)

„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt“ (Thomas Watson, CEO von IBM, 1943)

„Wir sind sechzig Jahre ohne Fernsehen ausgekommen und werden es weitere sechzig Jahre tun“ (Avery Brundage, IOK, 1960)

blumenstrauß

In einem Blumengeschäft in der Feldkirchner Innenstadt habe ich nach einem Blumenstrauß zum Geburtstag der Lebensgefährtin gesucht. Ein Blumenstrauß zum Geburtstag scheint aus der Mode gekommen zu sein, ähnlich wie ich etwas aus der Mode gekommen bin. Das meiste Angebot gab es bei vorgefertigten, kleinen und größeren Blumenarrangements. In diesen Arrangements steckt sehr viel Kreativität was die Utensilien, welche eingebettet werden, betrifft. Für mich hat es den Anschein, wie beim Verkaufsgespräch von einem Smartphon, wenn der Verkäufer die vielen Funktionen erklärt und zum Schluss sagt: „Telefonieren können sie mit dem Smartphon auch.“ Ähnlich scheint es bei den Blumenarrangements ob der vielen Dekorartikel zu sein, Blumen sind auch dabei. Könnte die Floristin durch die künstliche Intelligenz ersetzt werden? Die KI könnte sich damit brüsten ein Blumengesteck kreativer zu gestalten als die Floristin, was die Vorschläge betrifft? Eine Probe auf das Exempel wäre interessant. Meine Experimente mit KI zeigten, dass sich Chatbot durch keine Frage in Verlegenheit bringen lässt. Weiß sich Chatbot nicht zuständig, dann kommt erst einmal eine Entschuldigung oder es gibt den Hinweis, dass man mit dieser Frage bei einem Fachmann, Lehrer oder Arzt besser aufgehoben sei. Bis jetzt habe ich die KI nur einmal verlegen erlebt, als es um die Frage ging, ob KI-Emotionen haben. Nein, Emotionen kennen sie nicht, sie sind ein auf Logarithmen geführtes Programm. Chatbot bedauerte, dass es zu keinen Emotionen fähig ist.

Eine Gefahr für den Arbeitsplatz in Österreich lauert im Import von arrangierten Blumengestecken. Im benachbarten Ausland, im fernen Osten oder im transatlantischen Süden ist die Arbeitszeit länger und die Entlohnung niedriger.

koks ofen

Um die Spender Daten elektronisch zu verarbeiten.

Meine Anwesenheitspflicht um das Geschäftslokal und die Wohnungen warm zu halten erinnerte mich geradezu an den Bauernhof in Politzen, wo es keinen freien Tag in der Woche gab. Ob Sonntag oder Werktag, es musste immer jemand anwesend sein, der morgens und abends die Kühe versorgte. Bei mir in Arnoldstein waren es keine Kühe im Stall, sondern ein Koksofen im Keller. Kam ich spät abends von einer Vereinssitzung oder einem Kinobesuch nachhause, dann führte mein erster Gang in den Heizkeller. Am Bauernhof führte der erste Gang vom Vater, kam er spätabends heim, in den Viehstall. Die Stallarbeit war zu diesem Zeitpunkt schon erledigt. Ein gutes Gefühl für die Nacht, wenn alles in Ordnung war. In das Schwitzen gekommen sind die Koksträger, wenn sie sommers fünf Tonnen über die Kellerstiege in den Heizraum bringen mussten. Nach einem Jahrzehnt wurde der Koksofen durch eine Ölheizung ersetzt. Ob bei der Ölheizung alles in Ordnung war genügte es jetzt, auf die Explosion beim Zünden des Ölbrenners und das Rauschen im Stahlkamin zu horchen. Komfortabel wurde das Heizen mit dem Anschluss an das Fernwärmenetz in Arnoldstein.    

Neben dem Heizraum befand sich die Waschküche, dort befand sich die Waschmaschine einer Mieterin, die verstorben war. In den 80er Jahren stand hier eine Waschmaschine aus den 50er Jahren. Manche werden sich an diese Modelle erinnern können. Ein Stahlbehälter mit einer Vertiefung, wo sich eine Spirale drehte und dadurch die Wäsche gewaschen wurde. Seitlich und etwas erhöht befand sich die Schleudertrommel. Die saubere Wäsche wurde in die Trommel eingefüllt und geschleudert. Dasselbe Modell wie es die Mutter am Bauernhof für die siebenköpfige Familie verwendete.

Manche NOG – Organisationen bemühen sich zum Jahreswechsel neue Sponsoren und neue unterstützende Mitglieder anzuwerben. Auf den Weihnachtsmärkten gehören die Spenden Akquisitoren zum Flair dazu. Ausgestattet mit einer Klemmhebelmappe werden die Besucher angesprochen, um von ihnen einen Spendenauftrag zu lukrieren. Dabei werden die Anträge zumeist händisch ausgefüllt. Vor kurzem hat sich ein Vertreter einer Blaulichtorganisation in unsere Wohnanlage verirrt und ist von Wohnungstür zu Wohnungstür gegangen, um für einen Spendenauftrag zu werben. An einem Gurt hatte er ein Tablett vor der Brust, um die Spender Daten elektronisch verarbeiten zu können.

kehr büchl

Ich wurde zum Hüter des Feuers.

Zum Jahreswechsel versuchen Rauchfangkehrer ein kleines Trinkgeld zu ergattern, wenn sie bei den Hausparteien anläuten und ihnen ein gutes Neues Jahr wünschen. Dem Umweltbewusstsein ist es geschuldet, dass es immer weniger Kohle- und Ölheizungen gibt. Zumeist werden die größeren Wohnanlagen nach einer Sanierung mit Fernwärme beheizt. Die Situation bei den Siedlungen am Stadtrand, wo die Reihenhäuser ihre individuelle Heizung haben ist eine andere. Das Wohn- und Geschäftshaus in Arnoldstein war bei der Übernahme Anfang der 80er Jahre mit einem Heizkessel, der mit Kohle befeuert wurde, ausgestattet. Das Erdgeschoß hatte eine Zentralheizung, in den Zimmern im ersten Stock standen schlanke hohe Kachelöfen, die eine Behaglichkeit ausstrahlten, welche ein Zentralheizungskörper nie haben wird. Im Hof befand sich die Holzhütte, wo jede Wohnpartei ihr Holzabteil hatte.

Hier war es selbstverständlich, dass der Rauchfangkehrer alle Monate vorbeikam. Zum Jahreswechsel brachte er einen Kalender, wünschte ein gutes Neues Jahr und erhoffte sich ein Trinkgeld. Die schwarzen Gesellen hatten einen etwas unheimlichen Charakter und wurden auch als Kinderschreck verwendet. Waren Kinder schlimm, wurden ihnen gedroht, dass sie entweder der Krampus holen wird oder der Rauchfangkehrer sie im Keller einsperren wird.  

Im Kehrbüchl wurde der Tag und der bezahlte Betrag vom Kaminkehren vermerkt. An den rußigen Fingerabdrücken am Umschlag war das Kehrbüchl zuerkennen. Es hing an einem rotweißen Spagat beim Stiegenaufgang in das Dachgeschoß. Das Kehrgeld verwahrte der Rauchfangkehrer in einer Blechbüchse, wo davor die Hustenbonbons drin waren. Zum Schreiben benützte er einen Bleistift, welchen er sich hinter das Ohr geklemmt hatte.

Der Kohleofen vom Vorbesitzer war in die Jahre gekommen. Bevor ich übersiedelte, konnte ich von nebenan beobachten, dass an Wintertagen, wenn der Ofen frühmorgens eingeheizt wurde der Rauch nicht über den Schornstein abzog, sondern den Weg über die Kellerstiege in den Hof wählte. Bei den Renovierungsarbeiten ersetzte ich den Kohleofen durch einen Koksofen. Dass Heizen mit Koks machte es möglich, dass das Feuer über die Wintermonate durchbrannte. Ich wurde zum Hüter des Feuers, welche meine ständige Anwesenheit erforderte. Morgens und abends Koks nachzulegen war das Minimum. Wochentags wurde es richtig warm, wenn ich auch zu Mittag die Glut schürte und Koks nachlegte.