Ihre physischen und psychischen Grenzen.
In den Jahrzehnten nach 1950, wo der Tiefkühlschrank noch nicht das non plus Ultra jeder Küche war hat es ein Kammerl, die Speis gegeben. Die Speis war von der Küche aus erreichbar und diente zur Aufbewahrung von Lebensmittel. Sie hatte ein kleines Fenster für die Frischluftzufuhr und lag an der Schattseite vom Haus. Dies sorgte in der wärmeren Jahreszeit für kühle Temperaturen. Ausgestattet mit Holzregalen lagerten dort die Grundnahrungsmittel: Zucker, Salz, Spaghetti, Mehl, Kartoffeln, Wurst und Käse. Wichtig für größere Familien, da vieles nicht in Deka Portionen eingekauft wurde. Der Einbau einer Speis ist heute bei den Wohnungen aus der Mode gekommen. Bei den Bauern war es ein Vorratsschrank in einem Gewölbe in der Laben und damit vor Sonneneinstrahlung geschützt. Der Schrank, wo größere Mengen an Grundnahrungsmittel aufbewahrt wurden, konnte auch in einem nördlich gelegenen Zimmer stehen. Dort lagernde die Hauswürstel und der Gailtaler Speck, das selbstgebackene Brot und ein Laib Stangenkäse. Einerlei von wem das Zimmer benützt wurde, dies konnte das Eltern- oder Kinderschlafzimmer sein.
Heute ist ein Kühlschrank in jedem Haushalt obligatorisch. Lebensmittel in größerem Umfang einzukaufen ist für die Wenigsten eine Option. Der Einkauf im nahen Supermarkt gehört für die Rentner zum täglichen Alltag. Beim Bezahlen an der Supermarktkassa kommen die Pensionistinnen von den nahen Wohnblocks in Völkendorf an ihre physischen und psychischen Grenzen. Ein ungleiches Paar, der junge Mann an der Kassa welcher im Rekord Tempo die Waren über den Scanner zieht und die Pensionistin, welche sich Mühe gibt die Waren in der Einkaufstasche zu verstauen. Diese ungleiche Situation wiederholt sich stündlich. Kaum jemand macht sich darüber Gedanken, schaffen die Pensionistinnen diese Beschleunigung oder sollte es für Pensionisten eigene Kassenstellen geben? Die Möglichkeit in Ruhe die Lebensmittel in den Beutel am Rollator zu geben. Die Rentner sind erleichtert, wenn sie mit dem Rollator den Supermarkt in Richtung Wohnblocks verlassen können.