Die Saisonarbeit im Hotel Miralago in Pörtschach hat die Schwester in bester Erinnerung. Sie wurde von dem damaligen Besitzers Ehepaar sehr geschätzt. Diese haben sie gebeten für die Wintermonate als Haushaltshilfe mit nach Wien zu kommen. Dort hat sie wie eine eigene Tochter am Familienleben teilgenommen. Einerlei ob Theaterbesuch, Kirchgang oder Einkaufsbummel, sie wurde überallhin mitgenommen. Für uns Geschwister war es ein Höhepunkte der großen Ferien, wenn wir an einem Sonntag die Schwester an ihrem Dienstposten besuchen konnten. Mit dem Zug fuhren wir am frühen Morgen nach Pörtschach, schon die Zugfahrt war für uns ein Erlebnis. Wohin ich schaute in Pörtschach, viele schöne Villen und Hotels, entlang der Hauptstraße ein Geschäft nach dem anderem. Auf den Gehsteigen eine bunte Schar von Urlaubern und immer wieder Autos und Autos. In ihrer Zimmerstunde, die Freizeit zwischen Mittags- und Abenddienst spazierten wir durch den Ort und bekamen in einem Café ein Eis. Zum Abschluss gab es für mich eine Limonade auf der Hotel Terrasse und dazu einen Kuchen oder eine Torte.
Der Vater wechselte ein paar Worte mit der Herrschaft, wie das Chef Ehepaar damals genannt wurde. Es gab nur Lob für die Schwester und der Vater war darob sehr stolz. Danach packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren mit dem Zug wieder nach Hause. Möglichst rechtzeitig, dass wir am Abend zum Versorgen der Kühe wieder am Bergbauernhof in Politzen waren. Trotz der kurzen Aufenthalte war es immer schön.
Irmgard