kassensprint

Die Bezahlung wird in den Baumärkten weiter beschleunigt, indem der Kunde die gekauften Waren selbst scannt und bezahlt. Geht es nach den Wünschen der Konzernleitung wird die Kassiererin alsbald überflüssig sein. In Zukunft soll der Kunde durch die Baumärkte streifen, sich die Ware in den einzelnen Abteilungen zusammenklauben und die Bezahlung selbst vornehmen.

Meine Beobachtung bei der Abfertigung an den Supermarkt- Möbelmarkt- und Baumarktkassen ist, dass bei dem Kassenpersonal jedes Gespür für den Wert der Waren verloren gegangen ist. Die Kassiertätigkeit erstreckt sich darauf blitzschnell zu erkennen, wo sich der Strichcode befindet und wie man diesen artgerecht über den Scanner zieht. Ob der Preis dem Produkt entspricht, entzieht sich der Wahrnehmung des Kassierers, alles muss schnell gehen. Mit körperlichem Einsatz wird an der Abarbeitung eines Einkaufes gearbeitet. Mit dem ersten Artikel wird der Kassensprint eröffnet und der zumeist junge Kassierer wendet keinen Blick mehr vom Zubringerband. Erst wenn der letzte Artikel von meinem Einkauf gescannt war, richtet sich der junge Mann auf und sagt: € 78, 80 in Bar oder mit Karte. Alle Waren befinden sich auf dem Staatsgebiet des Kunden. Die ältere Generation ist zumeist ob des Andrangs hereinstürmender Ware auf ihr Staatsgebiet überfordert. Ein geregeltes und geruhsames Einpacken in die mitgebrachte Einkaufstasche ist nicht möglich. Im besten Fall schafft man es bevor der nächst Kunde drankommt, zeitgerecht alles im Einkaufs- Waggerl anzuhäufen. Aus Mitleid kommt es manches Mal dazu, dass der nächste Kunde mithilft die Butter, die Marmelade, den Käse und den Salat in die Einkaufstasche hineinzustopfen.

Cineplex

Jeder der Augen hat kann es sehen, jeder der Ohren hat kann es hören, das Smartphone begleitet uns überallhin. Dabei denke ich an die letzten drei Tage zurück, wo ich in unterschiedlichen Situationen war. Wie gestaltete sich das Handyverhalten von mir und von Menschen welche mir begegnet sind. Bei einem Kinobesuch habe ich das Smartphone im Auto gelassen. Soweit mir im Vergnügungsbereich und Gastronomiebereich aufgefallen ist, wurde im üblichen Ausmaß telefoniert. Es war ein komischer Film mit Josef Haderer in einer der Hauptrollen. Die Geschehnisse waren tragisch, aber gerade in den tragischen Minuten verhalten wir uns zumeist urkomisch. Vieles im Alltag können wir nur mit überraschenden Antworten bewältigen. Die Sitze sind im Cineplex bequem, mit breiten Armlehnen und in diese ein Ablage für das Chips Menü mit Dressing und eine Halterung zum Abstellen des XXL-Coca-Cola-Becher integriert. Im ersten Drittel vom Film war es außer dem Gelächter, welches im Hals ob der Tragik stecken zu bleiben drohte angenehm . Nach und nach tauchten auf immer mehr Beistelltische die Smartphones auf. Von da und dort war ein Vibrieren oder das Piepsen einer Pushnachricht zu hören. Ein Auge vertiefte sich in die Nachrichten am Smartphone, das Andere auf die Filmleinwand.

Bei meiner Nordic-Walking-Runde treffe ich Kollegen, die plötzlich stehen bleiben, das Handy klingelt. Am Gail Radweg halten Radfahrer mit einer Hand das Handy ans Ohr, die andere gestikulierend in der Luft. Geht es heute darum die Leine zur Aktualität zu bewahren oder hat die Natur in der Wahrnehmung ihren Platz. Gehen wir in die Pizzeria essen bin ich peinlich berührt, weil unser Tisch ist einer der wenigen auf dem kein Smartphone liegt. Exotischer weise unterhalten wir uns ohne Smartphone, anstatt abwechselnd dem Gegenüber das Smartphone vor das Gesicht zu halten. Beim Mittagessen in einem Restaurant schäme ich mich, habe ich kein Smartphone am Tisch liegen. Wird dies Grund einer Bewertung: Bekommt dieser Gast keine Anrufe, hat er keine Freunde? Wahrscheinlich steht dieser Herr außerhalb der Betriebsamkeit und hat kein Smartphon, bestenfalls ein Tastentelefon.  Er gehört sicher zu den wenigen, welche eine öffentliche Telefonzelle benützen .

fremde KI

Über die künstliche Intelligenz und deren Verwendung, im Guten und im Schlechten, wird jetzt viel diskutiert. Nur wenige, welche sich im Internet bewegen oder etwas suchen, werden die KI noch nicht benützt haben. Geht es um Vorschläge für ein Wochenende in Salzburg, um eine profunde Auskunft, wann beginnt der Frühling in Österreich, für kein Thema ist sich die KI zu schade.  Oder ein aktuelleres Thema, wie pflegt man einen Weihnachtsstern das Jahr über? Das Faszinierende daran ist, dass bei einer Suchanfrage nicht mehr Stichwörter generiert werden, sondern Chatbot antwortet in ganzen Sätzen. Man fühlt sich von der Webseite persönlich beraten, als hätte man seine Anfrage an eine lebende Person gerichtet. Dadurch wird es zu Konflikten zwischen den Lehrern und den Schülern kommen, weil die Schüler Chat beauftragen können ein Referat zu schreiben: Wie verlief die erste bemannte Mondlandung oder welche Gefühle hast du an einem Frühlingstag?  Eine von mir gestellte Aufgabe wäre, was ist das Besondere am Roman „Der Fremde von Albert Camus“. Diese Frage liegt mir auf der Zunge, da ich dieses Buch mit siebzehn Jahren gelesen habe. Ich schätze Albert Camus als Autor und Philosoph. Derzeit vergnüge ich mich, ich schreibe bewusst, vergnüge ich mich und nicht lese ich, eine Biografie über Albert Camus von Irene Radisch.

Frage an KI: Was ist das Besondere am Roman „Der Fremde von Albert Camus“?

Antwort von KI:

Das Besondere an diesem Roman ist, dass er die Absurdität des menschlichen Daseins und die Entfremdung des Individuums von der Gesellschaft thematisiert. Camus zeigt, wie Meursault durch seine Unfähigkeit, Emotionen zu zeigen, und seine Gleichgültigkeit gegenüber den Konventionen der Gesellschaft, in der er lebt, zum Außenseiter wird. Der Roman stellt somit eine Kritik an der Gesellschaft dar, die das Individuum in eine Schublade steckt und es aufgrund seiner Andersartigkeit ausgrenzt. Ich hoffe, das hilft dir weiter!

wahrig wörterbuch

Die Stimmung bei meinem ersten PC-Kurs an der Volkshochschule in Villach war etwas Besonderes. Die Volkshochschule besaß keinen Computerraum und keine PC, der Kursort war die Handelsakademie in Villach. Zu Beginn des Unterrichtes hat der Kursleiter betont, um erfolgreich am PC arbeiten zu können, braucht es gute Rechtschreibkenntnisse. Ein Schriftstück am Computer verfasst sollte keine Rechtschreibfehler aufweisen. Besonders an das Herz gelegt hat er uns “Wahrig, Wörterbuch der deutschen Sprache“. Dieses übertreffe an Ausführlichkeit den bekannten “Duden, die deutsche Rechtschreibung“. Stolz habe ich mein voluminöses Wahrig Wörterbuch zur nächsten Kursstunde mitgebracht. Noch heute ist der Wahrig beliebt, wie ein aktueller Kommentar auf Amazon zeigt: „Endlich wieder im Regal, ein eigener “Wahrig”. Den Wahrig werde ich nach wie vor dem Duden vorziehen – allein schon, weil er präziser ist. Es ist und bleibt das beste Wörterbuch der deutschen Sprache“.

Ich frage mich, wie der Kursleiter die Fortschritte bei den Computer Programmen, von der Rechtschreibprüfung bis zu ChatGBT erlebt hat. Die Word Anwendungen beschränken sich heute nicht mehr auf eine Rechtschreibprüfung,, heute erstellt die KI im Internet einen ganzen Text in korrekter Grammatik und Rechtschreibung.

Von der Schnelligkeit wie neue PC-Programme dazukommen, werden wir immer wieder überrascht. Sag niemals nie. Über die Zukunft etwas zu sagen ist reine Astrologie oder auf gut deutsch Kaffeesudlesen. Es gibt Beispiele, wo gebildete und fachkundige Menschen Aussagen über die technische Entwicklung gemacht haben und sich dabei fundamental geirrt haben:

Ein paar Kostproben:

„Es gibt keinen Grund dafür, dass jemand einen Computer zu Hause haben will“ (Ken Olson, 1997)

„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt“ (Thomas Watson, CEO von IBM, 1943)

„Wir sind sechzig Jahre ohne Fernsehen ausgekommen und werden es weitere sechzig Jahre tun“ (Avery Brundage, IOK, 1960)

blumenstrauß

In einem Blumengeschäft in der Feldkirchner Innenstadt habe ich nach einem Blumenstrauß zum Geburtstag der Lebensgefährtin gesucht. Ein Blumenstrauß zum Geburtstag scheint aus der Mode gekommen zu sein, ähnlich wie ich etwas aus der Mode gekommen bin. Das meiste Angebot gab es bei vorgefertigten, kleinen und größeren Blumenarrangements. In diesen Arrangements steckt sehr viel Kreativität was die Utensilien, welche eingebettet werden, betrifft. Für mich hat es den Anschein, wie beim Verkaufsgespräch von einem Smartphon, wenn der Verkäufer die vielen Funktionen erklärt und zum Schluss sagt: „Telefonieren können sie mit dem Smartphon auch.“ Ähnlich scheint es bei den Blumenarrangements ob der vielen Dekorartikel zu sein, Blumen sind auch dabei. Könnte die Floristin durch die künstliche Intelligenz ersetzt werden? Die KI könnte sich damit brüsten ein Blumengesteck kreativer zu gestalten als die Floristin, was die Vorschläge betrifft? Eine Probe auf das Exempel wäre interessant. Meine Experimente mit KI zeigten, dass sich Chatbot durch keine Frage in Verlegenheit bringen lässt. Weiß sich Chatbot nicht zuständig, dann kommt erst einmal eine Entschuldigung oder es gibt den Hinweis, dass man mit dieser Frage bei einem Fachmann, Lehrer oder Arzt besser aufgehoben sei. Bis jetzt habe ich die KI nur einmal verlegen erlebt, als es um die Frage ging, ob KI-Emotionen haben. Nein, Emotionen kennen sie nicht, sie sind ein auf Logarithmen geführtes Programm. Chatbot bedauerte, dass es zu keinen Emotionen fähig ist.

Eine Gefahr für den Arbeitsplatz in Österreich lauert im Import von arrangierten Blumengestecken. Im benachbarten Ausland, im fernen Osten oder im transatlantischen Süden ist die Arbeitszeit länger und die Entlohnung niedriger.