Wie fest kann ein Mensch an seine Auferstehung glauben?

Der Tod drängt ganz unvermittelt in das eigene Leben, in die Vorkehrungen für die nächste Woche. Oftmals können die Ärzte bei einem schwerkranken Menschen sagen, dieser wird etwa soundso lange zu leben haben. Diese Diagnosen müssen sich nicht immer erfüllen. Als wüsste der Patient, der zum Sterben verurteilte Mensch von seinem Schicksal und überlegt es sich nochmals Anders. Es könnte auch sein, dass er spürt, hinter den Krankenbesuchen versteckt sich die Frage, wann wird sein Vermögen für die Erben verfügbar sein? Wann gibt er den Weg frei, damit sie seine Kleider verteilen können? Zu guter Letzt würfelten die Soldaten darum, wer welches Kleidungsstück vom Gekreuzigten bekommen wird. Es hat Symbolkraft, wenn uns die Nachricht von einem Sterbefall zu Ostern erreicht.  Hinter uns liegen die Tage des Leidens und des Sterbens Jesus. Dessen Tod, ob gläubig oder ungläubig, exemplarisch für Verurteilung, Leiden und Todesqualen steht. Am Ostersonntag feiern die Katholiken die Auferstehung Christus von den Toten, er bezeugt damit, dass wir alle von den Toten auferstehen werden.

Intensiv Glaubende werden es als göttliche Gnade für den verstorbenen Papst empfunden haben, dass sein Sterbetag der Ostermontag war. Als ein besonderes Zeichen Gottes für einen Auserwählten. Ihm war es noch gegönnt am Ostersonntag den päpstlichen Segen „urbi et orbi“ zu spenden.  Danach den Petersplatz mit seinem Papamobil zu umrunden. Wie sicher kann ein Mensch an seine Auferstehung glauben, wenn, dann müsste dies wohl der Papst sein? Wenn nicht, dann wäre dies wohl eine persönliche Krise, gezeigt im Kinofilm Konklave. Live habe ich den Segen im Fernsehen nicht erlebt. Wahrscheinlich war ich gerade mit der Essenzubereitung beschäftigt. In den Wochen vor Ostern berichteten die Tageszeitungen über den schlechten Gesundheitszustand des Papstes. Es wurde darüber gerätselt wie weit kann der lädierte Papst die Osterliturgie zelebrieren?  

Aus dem Tageheft 296