SCHUB . UMKEHR

Vieles was für uns heute selbstverständlich ist und aus dem Altagsleben nicht mehr wegzudenken, hat vor hundert Jahren seinen Siegeszug angetreten. Dazu gehört das Auto, es wurde damals als Kraftwagen bezeichnet. Im Gegensatz zum Pferdewagen wurde der Wagen von einem Kraftmotor angetrieben. Viele Menschen hatten vor den ratternden Gefährten große Angst, manche sagten, sie seien des Teufels, wohl ob der stinkenden Auspuffgase. Die Pferdekutscher und Pferdefuhrwerker, die Hufschmiede und Wagnermeister  protestierten gegen das neue Fortbewegungsmittel und vertraten die Ansicht, der Mensch könne diese Geschwindigkeit nicht vertragen. Sie dürften mit dem zunehmendem Autoverkehr gesehen haben, dass sie ihre Geschäftsgrundlage, die Beförderung von Menschen und Waren einbüßten. Für die Hufschmiede und Wagnermeister hatte dies zur Folge, dass auch sie weniger Arbeit hatten. Standen zuerst viele Menschen dem Kraftwagen skeptisch gegenüber, so setzten sich bald die Vorteile durch. Die Pferdewagen verschwanden immer mehr aus dem Straßenbild. Von den negativen Folgen des Autoverkehrs werden wir erst heute erfasst.  Wie sehr in den ersten Jahrzehnten das Auto die Aufmerksamkeit der Bevölkerung erregte, zeigt sich in einem historischem Foto, wo ein Verkehrsunfall mit drei Toten, am 4. Oktober 1928 auf der Warmbaderstrasse bei Villach festgehalten wurde. Auf dem Foto sieht man  das Motorrad mit Beiwagen welches mit einem Auto zusammen gestoßen ist und die drei Toten hängen vom Motorrad auf die Strasse. Rund um die Fahrzeuge hat sich eine Gruppe von Menschen versammelt.
 
Die Fernsehbilder von einem Verkehrsunfall in den Nachrichten lösen, wenn es sich nicht um Verwandte handelt, kaum noch Aufmerksamkeit aus. Mehr Beachtung gilt einem Pferdefuhrwerk, welches wöchentlich durch Möselstein fährt.
 
Die Schubumkehr.         

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