BERUF:ung

Im zweiten Schulhalbjahr müssen sich viele Jugendliche entscheiden, welchen Beruf sie erlernen möchten. Die größere Frage ist, wo gibt es dafür eine freie Lehrstelle. Man beginnt mit der Lehrstellensuche und viele Bewerbungen sind notwendig. War es früher ein formloses Gespräch, so erwarten sich heute die Firmen eine Bewerbungsmappe mit ausführlichen Unterlagen. Blaise Pascal sagte: „Das Wichtigste im Leben ist die Wahl eines Berufes. Der Zufall entscheidet darüber“.

Pascal hat recht. Ich wünschte mir einen Beruf, der etwas mit Büchern zu tun hat. Trotz Suche fanden wir keine Lehrstelle. Als Ersatz sollte ich mich in einer Elektromotorenwicklerei vorstellen. Auf dem Weg zur Vorstellung sahen wir, Vater und ich, im Schaufenster einer Buchhandlung in der Bahnhofstraße in Spittal/Dr. ein Plakat: “Lehrmädchen wird aufgenommen”. Wir sind in das Geschäft gegangen und haben gefragt, ob es auch ein Bursche sein kann. Es war möglich. Die Zeit für die “Berufung” kommt vielleicht noch, die Rufe sind vorhanden.

Das Echo.

7 Gedanken zu „BERUF:ung

  1. Das ist ja wirklich eine sehr sehr schöne Geschichte.
    Und das ist wirklich so passiert?
    Ich habe mir immer einen Lehrmeister gewünscht, oder Meisterin, die mich zu meiner Berufung führt. Aber den Lehrern fehlte es an Größe sich um solcherlei Dinge überhaupt zu kümmern.
    Allein zu wissen, was man werden möchte ist ein Gnade.
    lieben Gruß
    elisabeth

  2. Hallo Schlagloch!
    Was das Leben betrifft, wußte ich eigentlich immer was ich wollte, habe das auch durchgesetzt, früher rigeroser als heute, und habe auch meißt bekommen, was ich wollte. Aber mit zunehmendem Alter ist man des kämpfens müde, und lernt mit dem zufrieden zu sein, was man hat, und vor allen Dingen, etwas draus zu machen. Manche Wunschverwirklichungen mögen etwas länger dauern, weil man einfach die Kraft nicht mehr hat, aber die Träume bleiben, und ich habe sie auch noch lange nicht aufgegeben,….. habe nur “Geduld” gelernt.
    Liebe Grüße
    Grey Owl

  3. Hallo Elisabeth!

    Die Geschichte hat sich so zugetragen. Der Chef der Buchhandlung hat sich um meine Ausbildung sehr bemüht, und mir auch den Besuch von außerbetrieblichen Seminaren empfohlen. Als ich schon Selbstständig war, hat er mich immer wieder besucht.

    Über und von der Schule wird in diesen Tagen viel berichtet, viel tragisches. Trotzdem werde ich zwei Lehrer nicht vergessen: Den Lateinlehrer, der ganz spannend über die Römmer, Griechen usw. erzählen konnte und den Deutschlehrer, der mein Erzähltalent erkannt und gefördert hat.

    Die Zeiten ändern sich.

    Gruss schlagloch.

  4. Lieber Franz,

    mich berührt das, daß er sich so um Dich gekümmert und später noch besucht hat. Wahrscheinlich ist das aber einfach meine Geschichte. Ich hatte solche Lehrer nie, die waren viel zu sehr mit sich beschäftigt. Vielleicht war ich deshalb später als Lehrerin so engagiert. Und bins jetzt auch in meinem Beruf. Eigenlob ist ja bekanntlich was Grausliches, aber allerweil die leut wärn a bissl engagierter..

    Liebe Grüße
    elisabeth

  5. Hallo schlagloch,
    als Beispiel nehme ich da einmal die FamilienPLANUNG:
    Da kann der Kinderwunsch noch so groß sein und das Kinderzimmer schon eingerichtet… und es stellt sich kein Nachwuchs ein.
    Auf der anderen Seite soll es Menschen geben, die schon (quasi ganz zufällig) beim Küssen schwanger werden.

    Auf der anderen Seite gibt es aber wohl auch Menschen, die nehmen die Zufälle des Lebens gar nicht erst zur Kenntnis, so verplant sind sie.

    Gruß
    Petros

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