GLÜCKS:bringer

Das Unterhaltungsangebot in den Medien wie Radio, Fernsehen oder Kino ist gerade zum bevorstehenden Jahreswechsel  groß. Darunter befinden sich auch klassische sowie komische Filme, wie Dick und Doof, Hardy und Laurel oder der Silvesterklassiker „Dinner vor wann“ . Für das jüngere Publikum sendet man den Silvesterstadel, Musikshow und erotische Filme, um in den letzten Tagen richtig einzuheizen. Liebeskomödien und romantische Komödien zielen auf ein älteres Publikum. Niemand kann heute sagen, ab wann man alt ist,  alt sind immer die Anderen. Entschließt man sich dem Seniorenbund beizutreten, um sich mit Gleichaltrigen zu unterhalten, dann ist das Wort alt erlaubt. Ansonsten, ob bei einer Weihnachtsfeier, einer Geburtstagsfeier, bei einer Busreise oder im Urlaub, man gehört nicht zu den Alten. Alt sind jene die nicht dabei sind, jene in der Geriatrie oder in einem Pflegeheim.  Es passt zum Jahreswechsel, als Blick in die Zukunft, dass es Filme gibt, die sich mit dem Verliebtsein im Alter beschäftigen. Die den Ausbruch aus der Oma- und Oparolle sowie dem Familienverbund zeigen und sich dem Sex ab achtzig zuwenden. Vor zwanzig Jahren hat man über den Sex von Sechzigjährigen geschwiegen, ihn verheimlicht und verleugnet. Innerhalb der letzten Jahre hat man die sexuelle Revolution auf über achtzig Jahre verschoben. Heute erlebt man das Alter von siebzig oder achtzig Jahren als etwas Selbstverständlichem. Alt ist man erst mit neunzig, wobei man hofft,  dass man zu denen gehört, die den Hunderter erleben werden. Es gleicht dem Strassenverkehr, wo bei einem Autounfall  immer die Anderen beteiligt sind, wenn aus der Nachbarschaft jemand mit dreiundvierzig oder mit siebenundfünfzig Jahren stirbt.

Über einige Jahrzehnte habe ich unsere Familie und Verwandtschaft für unsterblich gehalten, weil die Tanten und Onkel bereits tot waren und dann ist lange niemand gestorben. Bis der Tod engere Verwandte getroffen hat und ich zur Kenntnis nehmen musste, dass wir alle sterblich sind. Dies war eine schmerzliche Erfahrung, die bis zum heutigen Tag weh tut, wahrscheinlich bis zu meinem eigenen Tod.

Tod wo ist dein Stachel. 

2 Gedanken zu „GLÜCKS:bringer

  1. Irgendwie sind wir doch Meister darin, eigenes Sterben, den eigenen Tod nicht wahrhaben zu wollen. Liegt das nicht in unserer Natur?
    Wie können wir leben, wenn wir nur an den Tod denken?

    Aber ich denke auch manchmal darüber nach und hoffe auf viele Jahre mit meinem Schätzelchen. 🙂
    Liebe Grüße zum neuen Jahr .. 🙂

  2. Hallo Schlafmuetze!

    Noch habe ich gar nicht das Gefuehl, dass ein neues Jahr beginnt. Aber es kommt!
    Ebenso alles Gute.

    Gruss schlagloch.

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