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Viele PensionistInnen benehmen sich als sei es selbstverständlich, dass ihnen das Paradies auf Erden zusteht. Sie schauen nur auf ihren Vorteil, sie beanspruchen dies, verdient durch die hohe Beamtenpension ihres Mannes. Jetzt können sie das Fünfsterne Kurhotel genießen. Die Bedienung kann es ihnen nicht recht machen, das Frühstücksbuffet ist nicht gut genug, es sollte noch besser und reichhaltiger sein. Obwohl man sich darunter nichts Konkretes vorstellen kann, aber man wäre ein paar Tage weniger gelangweilt. Unter uns leben auch die Zufriedenen, die es zu schätzen wissen, dass sie einen gesicherten Lebensabend genießen können. Nach menschlichen Vorstellungen ein kleines Paradies.

Befindet man sich im Pensionsdrive, dann fließen an einem oftmals die Meldungen aus der Politik, der Wirtschaft oder der Gesellschaft achtlos vorbei, als gäbe es kein Außen. Da nimmt man auch vom politischen Sommergewitter, von den Streitereien über die Einführung einer Millionärssteuer und Erbschafssteuer oder wer blutet für die Schulden der Hypo Alpen Adria Bank, nichts wahr. Mehr Aufmerksamkeit gibt es, kommt ein Anruf, dass in der Nachbarschaft ein bekannter älterer Herr gestorben ist. Eine solche Nachricht zählt nicht zu den Alltäglichkeiten, der Tod  eines Bekannten bekommt eine neue Bedeutung, ist man selbst im Pensionsalter. Noch deutlicher stellt sich dann die Frage nach der Nachhaltigkeit der Pensionstage. Man sucht nach Alternativen zum Apfelmusessen, bevor man sich mit dem Istzustand abfindet. Der Widerstand kostet Kraft. Es ähnelt dem Aufbegehren in der Jugendzeit, damals war es ein Protest gegen die Strukturen der Erwachsenen, die uns ihre Welt vorgegeben haben. Heute wüsste ich gerne etwas über die  Denkinhalte der Jungen und bin doch weit entfernt. Ich suche in den Medien, manches Mal in den Filmen, nach Aussagen, wo ich an die eigene Jugend anknüpfen könnte. Dazwischen liegen vierzig Jahre Berufsalltag und ein gewisser Sehwinkel. Bei aller Offenheit der ich mich verpflichtet fühlte, ist es darum gegangen wirtschaftlich zu überleben.

Zielpunkt.

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