Unter der Zerstreuungsmaschinerie, welche auch in der Stillsten Zeit nichts an Lautstärke einbüßt, leiden auch die christlichen Kirchen. Die Amüsiergesellschaft hat sich im ganzen Alltag durchgesetzt. So erwarten sich auch diejenigen, welche der Glaubensgemeinschaft nahestehen, etwas Vergleichbares im Pfarrleben. Sie kommen mit falschen Erwartungen zum Gottesdienst oder anderen kirchlichen Veranstaltungen. Dort passiert nichts Spektakuläres und so bleiben sie den nächsten Veranstaltungen fern. Obwohl die Annahme, dass in der Messfeier während der Wandlung das Brot in Christifleisch und der Wein in Christiblut verwandelt wird nicht zu überbieten, kaum noch zu Toppen, ist. So kann man beobachten, dass zu den hohen christlichen Feiertagen, wie Weihnachten, Ostern, bei den Kirchweifesten und den Pfarrfesten die Anteilnahme der Bevölkerung zufriedenstellend ist. Hierbei lässt man sich gerne von der festlichen Musik, dem Gesang und dem Geruch von Weihrauch, mitreißen. In eine feierliche Stimmung versetzen.
Wer einmal eine Christmette in einem Dom erlebt hat weiß um die Macht der Musik und den liturgischen Handlungen. Es gibt noch vereinzelte Klosterkirchen, wie die Sebastianskirche in Salzburg, wo die Christmette im lateinischen Ritus gefeiert wird. Fast alle Messtexte werden als Choräle gesungen, verbunden mit viel Weihrauch, da die Zelebranten immer wieder beweihräuchert werden.
Es gibt eine Fülle von kirchlichen Festen, die alle darauf abzielen das Wort Gottes in begreifbare Rituale zu übersetzen. Kaum jemand entkommt den lebensbedingten Riten wie Taufe, Erstkommunion, Firmung und Hochzeit, je nachdem welcher religiösen Gemeinschaft er angehört. Fast könnte man sagen, dass die christlichen Kirchen ein Monopol auf die Begräbniszeremonien haben.
Christigeburt.