Wer im Handel gearbeitet und im Verkauf tätig war, weiß um die Tricks der Verkäufer auf Warenmessen. Ein beliebter Ort um Verkaufsstudien zu betreiben sind die Frühjahrs- und Herbstmessen. Manches Mal stehen sie unter einem bestimmten Motto, wie Familienmesse, Brauchtumsmesse oder Häuslbauermesse. Damit wird versucht ein bestimmtes Publikum anzusprechen. Bei einer so umfassenden Bezeichnung wie Familienmesse deutet alles darauf hin, dass es für jeden in der Familie etwas zum Schauen, zum Ausprobieren und zum Kaufen gibt. Zumeist verbringt man einen Tag mit der ganzen Familie, mit dem Opa, der Mama und dem kindergartenpflichtigen Kind auf dem Ausstellungsgelände. Es ist ein Ersatz für einen gemeinsamen Spaziergang oder für einen Verwandtenbesuch. Das SMS am Handy verspricht, wir treffen uns bei der Familienmesse in der Halle B. Eventuell hat man sich auch mit Freunden aus der Nachbarschaft verabredet. Die Möglichkeit man könnte sich in einer der Messehallen über den Weg laufen schließt man keinesfalls aus. So ist es üblich, dass man mit einem Auge die Messestände entlangstreicht und mit dem anderen Auge die entgegenkommenden Messebesucher observiert. An einer Hand hält man den Nachwuchs fest, bei dem Trubel könnte er schnell Abhandenkommen. In der Meute der Messebesucher würde er sich nicht mehr zurechtfinden. Von Vorteil ist, wenn er bereits seinen ganzen Namen kennt, also Vornamen und Familiennamen. Somit besteht bei Verlust die Wahrscheinlichkeit, dass er von einer der bildhübschen Messehostessen aufgegriffen und zum Informationstand gebracht wird: „Die Eltern von Erich Farbenfroh sollen zum Informationsstand kommen“, verhindert das Schlimmste. Ganz ungetrübt verläuft der Rest des Messtages dann nicht mehr.
Danach kann man sich wieder unbeschwert den Angeboten der Firmen zuwenden. Die aufmerksamen Standverkäufer deuten jeden Blick, welchen man auf ihr Produkt wirft. Sie finden schnell die passende Einstiegsdroge für ein Verkaufsgespräch. Um einen zu überreden einen Schritt in die Verkaufskoje zu wagen und ihnen die nächsten drei Minuten zuzuhören. Im besten Fall für den Verkäufer die Jacke zu probieren oder auf den Matratzen einmal Probe liegen.
Klobürste.
Auf einem Keramikmarkt fand ich ganz witzig, daß der Anbieter immer unterstützend brummte, wenn ich mich einem Teil zuwandte.
In der Regel kaufe ich auf solchen Märkten immer etwas, das ist auch Ehrensache!
Hallo Gerhard!
Ich bewundere die Ausdauer der Marktfiranten. Bei jedem Wetter sind sie am Marktgelände in Villach, Klagenfurt, Salzburg oder sonstwo. Genauso das Gewerbe der Schausteller. Ohne diese “KämpferInnen” wäre das Treiben in manchen Innenstädten um einiges ärmer.
Gruss schlagloch.