weihnachts:countdown II

Nach einem Dammbruch am Gailfluss wurden Häuser überflutet. Vom Keller bis in den ersten Stock in Mitleidenschaft gezogen. Das Inventar, die Haushaltsgeräte, Einrichtung und Kleidungsstücke unbenutzbar. Die Böden und Mauern sind feucht und bedürfen einer aufwendigen Sanierung. Trotz großer Hilfsbereitschaft von Seiten der Feuerwehren und des Bundesheeres bleiben einzelne Betroffene mit ihren Schäden alleine zurück. In den ersten Tagen sind eine Reihe von Politiker in das Katastrophengebiet gefahren und haben litaneihaft versichert, dass man rasch und unbürokratisch helfen wird. Nachdem die Presse und das Fernsehen abgezogen sind, kommen die nackten Tatsachen, will heißen die Pragmatiker. Die Beamte, welche mit der Erhebung der Schäden beginnen. Wer weiß noch genau, in welchem Jahr der Kühlschrank oder der Küchenboden angeschafft wurde und zu welchen Kosten. Beide hätten noch lange ihren Dienst getan, es war nicht vorgesehen sie zu ersetzen. Plötzlich sind sie zerstört und viele andere Dinge auch. Vieles verzögert sich, öffentliche Finanzmittel müssen erst durch Gesetze und Beschlüsse freigestellt werden.

Die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung für die Katastrophenopfer ist gut. Es ist trotz alldem nicht möglich, dass der gesamte Schaden abgegolten wird. Das Schicksal wird erträglicher, spürt man, dass unbekannte Menschen am Unglück anteilnehmen und etwas zur Linderung beitragen. Bemerkenswert finde ich, dass Schüler im Rahmen eines Unterrichtsprojektes zur Linderung der Hochwasserschäden für einzelne Familien beitragen. Unter anderem versuchen sie intensiv in der Verwandtschaft Spenden zu lukrieren. Damit wird ihr soziales Verständnis gefördert. Der Staat oder die Versicherungen decken nicht alles ab. Durch solche Projekte werden die Jugendlichen von der älteren Generation neu wahrgenommen. Die Erwachsenen erleben, dass sich Jugendliche nicht nur für Fan & Fun  begeistern, sondern auch Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen. Die Jugend nicht in Drogen, Alkohol und Gewalt zu versinken droht. Die Handyzombies haben auch ihre effektiven Seiten. Mit Hilfe der neuen Medien, WhatsApp und Facebook, kann ein Projekt schnell organisiert und verbreitet werden.

Verwandtschaftsgruppe

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