spittal:drau

Es ist Nostalgie, komme ich nach Spittal an der Drau und besuche das Renaissanceschloss Porcia, mit seinem prachtvollen Innenhof. Im Schlosspark gibt es einen groß dimensionierten Springbrunnen, der vom Frühjahr bis in den Herbst von einer Blumenpracht umgeben ist. Der Bereich um den Springbrunnen war für mich in der warmen Jahreszeit, während der Lehrjahre, der bevorzugte Aufenthaltsort in der Mittagspause. Meine Speckbrote, zwischendurch einmal ein Brot mit Tirolerwurst, eingewickelt in Zeitungspapier verspeiste ich zu Mittag auf einer Bank beim Springbrunnen. Am Rande vom Schlosspark befand sich ein kleiner Kiosk mit verschiedenen Süßigkeiten und anderen Verzehrartikeln. Dort kaufte ich mir ab und zu einen Gabelbissen mit Semmel, für mich ein Festmahl. Für einen Schilling bekam ich dort einen claus Schokoladeriegel, erhältlich in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

In der Nähe befindet sich eine traditionsreiche Konditorei mit einem gepflegten Gastgarten und einer verlockenden Tortenauswahl. Nach Jahrzehnten habe ich dieses Cafe wieder einmal betreten. Im Lokal dürfte sich nur weniges geändert haben. Meine schmale Lehrlingsentschädigung erlaubte es dazumal nicht, während der Mittagszeit öfter ein Café aufzusuchen. Die Konditorei besuchte ich nur ab und zu, zumeist am  Berufschultag.

An feuchten und regnerischen Tagen im Herbst und an kalten Wintertagen fand ich Unterschlupf im Speisesaal vom Kolpinghaus. Für drei Schilling bekam ich dort eine Suppe und einen Sprudel. War noch genügend Essen vorhanden, schenkte mir der Präsens eine Hauptspeise. Um Porto zu sparen gab mir der Chef die Rechnungen mit, welche ich während der Mittagsstunde bei verschiedenen Firmen in der Stadt abgegeben habe.

Mittagsteller

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