klima:wandel II

Die Regen- und Schneefälle scheren sich keinen Deut um die Schutzwälder, um die Lawinen- und Wildbachverbauungen und die Hangsicherungen. Es kommt alles in Fluss, in das Rutschen, im wahrsten Sinn des Wortes. An vielerlei Orten ist es im Herbst 2019 zu Murenabgängen gekommen, Häuser sind mit Schutt und Schlamm überschwemmt worden. Einige Wirtschaftsgebäude sind eingestürzt und Straßenstücke abgerutscht. Der Schienenverkehr auf der exponierten Hanglage durch das Mölltal war wegen entwurzelter Bäume und Vermurrungen für zwei Wochen unterbrochen.

Wir schaffen eine nach unserem Geschmack, der ständig wechselt, geformte Landschaft. Denken sie an den Werdegang bei den Parkanlagen, jede Zeitepoche hatte eine andere Vorstellung von einem gepflegten Park. Diese Moden wechselten wie die Kleidermode oder die Moden in der Malerei.

Die Natur kennt den Begriff Schönheit nicht, für sie gibt es auch kein normal oder nicht normal. Keinesfalls braucht die Natur den Menschen, wir brauchen sie für unser Dasein, für unsere körperlichen Existenz, zur Arterhaltung. Wenn von Natur die Rede ist, dann meinen wir zumeist die pflanzliche und tierische Natur. In unserem Alltag unterscheiden wir gerne zwischen schön und schiach. Ein hellblaues Kostüm kann einer Frau gefallen, einer anderen nicht. Der eine Mann empfindet eine korpulente Dame liebenswert, eine anderer bevorzugt schlanke Typen. In der Natur gibt es kein falsch oder richtig, es ist so wie es ist. Die Unordnung, auch wenn wir es als Gestrüpp bezeichnen, in einem ungepflegten Waldstück, hat seine Funktion. Bei einem Waldspaziergang höre ich oft Äußerungen von anderen Benützer, dieser Wald gehöre durchforstet und aufgeräumt. Die Natur hat für alles eine Verwendung, sie stört sich nicht an umgefallenen Bäumen, herunterhängenden Ästen und undurchdringlichem Gestrüpp.

Ameisenhaufen

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