Dieselbe Installation in einem Fußballstadion einer Millionenmetropole, wo die Hochhäuser über den First des Stadions ragen, hätte eine vielfach größere Signalwirkung. Richtete ich an diesem Tag meinen Blick aus dem Stadion nach oben, dann blickten mich nicht rauchende Fabrikschlote oder Wolkenkratzer an, sondern ein blauer Kärntner Himmel. Auch bei längerer Verweildauer kam das Meditative zu kurz, da es ein ständiges gehen und kommen gab. Ein Fotografieren und Posieren, ein drängeln um den besten Platz. In einem Kiosk wurden Schalen, Schals, Blocks, Bleistifte, Becher, Postkarten und T-Shirt alles mit dem Peintner Bild verkauft. An einem Würstelstand konnte man sich an Frankfurter, Bier und Coca-Cola laben. So geht es bums und rums, Sessel klappen hoch und Tore werden geschlossen, die Schuhe klappern auf den Stahlskeletten.
Einige Zeit später sitze ich in einem Café in Klagenfurt in Bahnhofsnähe. Ich werde gefragt, wie ich die For Forest Installation erlebt habe? Zuallererst betone ich, ich habe das Stadion nach seiner Errichtung vor einem Jahrzehnt das erste Mal betreten. Jetzt verstehe ich auch die vielen Diskussionen, welche sich um deren Sinnhaftigkeit drehen. Ich kann jetzt aus eigener Anschauung beim Diskurs um das Stadion mitreden. Die Bleistiftzeichnung von Peintner finde ich visionär und aktueller denn je, wenn man die Vermarktung des Waldes betrachtet. Eine Frage beschäftigt mich, ob das Wörtherseestadion der richtige Ort für diese mahnende Installation war. Mein Gegenüber im Cafe sieht es ähnlich, auch für sie war es zuallererst eine Gelegenheit das Stadion kennen zulernen.
Das erste Mal.