for:forest I

Bis heute erregen sich in Kärnten die Gemüter über das Kunstprojekt, For Forest, im überdimensionierten Klagenfurter Fußballstadion. Ein Fußballstadion, gebaut für zwei Spiele anlässlich der Fußball Europameisterschaft 2008 für dreißigtausend Zuschauer. Es gibt nur wenige Spiele und Veranstaltungen im Jahr, bei denen das Stadion ausgelastet ist. Bei der Kunstinstallation wurden etwa zweihundert Bäume in das Stadion verpflanzt, als Mahnmal gegen die Abholzung riesiger Waldflächen in Südamerika und China. Ein Zeichen für die globale Bedeutung des Waldes.

Bei diesem Projekt hat mich nicht die Installation beeindruckt, sondern die Vision,des Künstler Max Peintner, vor fünfzig Jahren. Der Künstler Peintner hat in einer Bleistiftzeichnung, im Hintergrund das Szenario einer Großstadt mit ihrem Wolkenkratzer, Fabriken und Baustellen und als Gegenpol in einem großen Stadion einen Wald, zu Papier gebracht. Auf seiner Zeichnung ist das Stadion mit Menschen gefüllt, wie bei einem Weltmeisterschaftsspiel. Bei hohen Eintrittspreisen gönnen sie sich den Luxus, neunzig Minuten lang einen Blick auf einen Wald zu werfen. In Klagenfurt befindet sich das Stadion am Stadtrand, hier geht das Urbane in Wiesen- und Ackerland und einen Mischwald über. Beim Aufgang zum Stadion blicke ich zur rechten Seite auf Wiesen, dann geht der Blick auf die Berge der Karawanken. Beim Blick in Richtung Wörthersee erkenne ich in der Ferne bewaldete Berge. Es war für mich ein skurriler Moment rundum auf Wald zu blicken und mein Ziel ist ein künstlicher Wald im Stadion. Kunst und künstlich musste ich in meinen Gedanken markieren.

Kunstberg

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