amts:stube

Der Amtsleiter einer Gailtaler Gemeinde erzählt mir, wie sich der Umgang zwischen Beamten und Bürger in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Bei seinem Eintritt in die Verwaltung der Gemeinde, nach einem Hak Abschluss, waren die Türen zu den meisten Büros, egal ob Bauwesen, Müllentsorgung, Meldeamt oder Sozialwesen geschlossen. Zaghaft näherte sich der Gemeindebürger der Amtsstube und klopfte vorsichtig an. Zögerlich öffnete er die Tür um zu sehen, ob sein Eintreten dem Beamten angenehm ist?  Je nach Gesichtsausdruck des Beamten konnte man beurteilen, wurde der Beamte gestört? War er gerade in einen Akt vertieft, wollte er gerade eine kleine Erfrischung zu sich nehmen oder war er über einen Telefonanruf verärgert. Der Gruß des Bürgers wurde halbherzig erwidert, selten wurde man aufgefordert Platz zu nehmen, nach dem Motto, Zeit ist Geld. Bei seinem Eintritt wurde vom Amtsleiter kaum ein Klient eines Blickes gewürdigt und gegrüßt. Seit seiner Tätigkeit als Amtsleiter ist es eine Selbstverständlichkeit das die Tür zu seinem Büro offen steht.

Er merkt an, dass die devote Haltung der Bürger von einst, heute oftmals in das Gegenteil umschlägt. Jetzt ist es der Fall, dass die Beamtenschaft mit Vorwürfen, mit Beschimpfungen, mit überzogenen Reaktionen rechnen muss, wenn etwas nicht nach Wunsch des Klienten verläuft. Der Beamte ist an Regeln und Gesetze gebunden, der Parteisteller hat ein Recht auf eine faire Behandlung. Sein Wunsch ist, dass beide Seiten, Beamte und Bürger sich mit gegenseitiger Achtung begegnen, von Mensch zu Mensch.

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