Es gibt eine Zunft, welche der Zeit immer eine Schlagzeile voraus sein wollen, die Journalisten. Ob umfangreich recherchiert, vage informiert oder nur spekuliert spielt keine Rolle, wichtig ist, dass der Titel griffig ist. So betrachtet ist der Titel einer Österreichischen Tageszeitung „Vorsicht bei Weihnachtsfeiern“ schon im Oktober keine Überraschung. Es ist nicht schwer zu erraten, dass in dem Artikel vor allzu intimen und großen Weihnachtsfeiern gewarnt wurde. Die Art der Weihnachtsfeier, wenn es denn sein muss zu überlegen oder einmal aus der Tradition auszuscheren und auf die Weihnachtsfeier zu verzichten. Wir sind seit den letzten Monaten aus dem Lot, da hoffen wir, dass das Weihnachtsfest und die volkstümlichen Bräuche Orientierung geben könnten. Es hat den Anschein als könnte das Virus, jeder weiß welches Virus gemeint ist, einen Strich durch unsere Wünsche macht.
Vor kurzem habe ich das Buch von Peter Zimmermann, „Der Himmel ist ein sehr großer Mann“, gelesen und darin sinniert gleich zu Anfang der Buchhändler, dass die Zeit aus dem Lot ist. Wie sonst ist es zu erklären, dass es ein paar Tage vor Weihnachten in Südkärnten regnet und blitzt, wo es früher geschneit hat. Früher gab es zu Weihnachten bis zu zwei Meter Schnee. Die Handlung der fantastischen, skurrilen Weihnachtsgeschichte spielt im Grenzort Arnoldstein. Schauplatz der Erzählung ist unter anderem eine Buchhandlung, einer der Romanfiguren ist der Buchhändler. Ist heute die Natur aus dem Lot oder schätzen wir die Natur falsch ein? Wir ärgern uns darüber, wenn sich die Natur nicht an unsere Lebensabläufe und das Wetter sich nicht an unsere Freizeitaktivitäten anpasst.
Donner und Blitz