corona:buch

Vor einem Jahr war es eine rhetorische Frage, wie lange wird es Tageszeitungen, Illustrierte und das Buch noch geben? Das übliche Krisengerede unter Verlegern, Buchhändlern und Besuchern auf der Buchmesse Wien. Während des Besuchs war ich überrascht, wie viele Besucher sich die Zeit nehmen bei den Autorenlesungen an verschiedenen Standorten zuzuhören. Danach war der Wunsch der Zuhörer, das vorgestellte Buch vom Autor signieren zu lassen, groß. Als Schreibender war es auch etwas erdrückend wie viele Bücher allein in Österreichischen Verlagen jährlich erscheinen. Anderseits waren die Tragtaschen der Messebesucher beim Verlassen der Messehallen prall gefüllt. Bei einem Gespräch im Railjet sahen wir das Krisengerede als eine immer wiederkehrende Metapher. Stirbt das Buch, wird man es überhaupt vermissen und bleibt es uns nur im Museum erhalten?

In den vergangenen Monaten der Corona Epidemie konnte jeder aufmerksame Zeitungsleser erleben, wie sich die Zeitungen ausdünnten. Wo irgendwie möglich wurde am Seitenumfang der Zeitungen und Illustrierten gespart. Aus den Redaktionen hieß es unisono, dass soundso viele Redakteure in Kurzarbeit sind, eine Maßnahme welche von der Bundesregierung unterstützt wurde. Diese Unterstützung wird bis zu Beginn des neuen Jahres verlängert. Ob dann wieder alle Mitarbeiter in die Zeitungsredaktionen, in das Verlags- und Druckereigewerbe zurückkehren können, ist zu diesem Zeitpunkt ungewiss. Die Zeitungs- und Buchverlage forcieren vermehrt die Digitalisierung, ein Digital Abo und E-Book. Das Lesen der Bücher am Tablett verbreitet sich immer mehr, umgekehrt schrumpft die Marge für den Autor bei einem digitalen Buch.

Der Bücherdieb

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