corona:literatur

Seit Ausbruch der Coronaepedemie erleben die Kulturschaffenden ein auf und ab. In den ersten Monaten der Pandemie ist wenig zur Kultur gesagt und für die Kulturschaffenden getan worden. Bis sie sich vehement zu Wort gemeldet haben. Offen ist für mich, ob ich als Blogliterat zu den Kulturschaffenden gehöre? Darf ich mich als Literat oder Schriftsteller bezeichnen, was macht einen Literaten aus? Genügt es hin und wieder einen literarischen Text zu verfassen und diesen in einer Literaturzeitschrift zu veröffentlichen, um als Schriftsteller anerkannt zu werden? Wer erstellt die Regeln was ein literarischer Text ist? In den sechziger Jahren gab es die legendäre Wiener Gruppe. Dort sind einzelne Mitglieder so weit gegangen, dass sie von sich behauptet haben ein Poet zu sein, obwohl sie noch keine Zeile veröffentlicht hatten. Im extremen Fall nichts geschrieben haben, sondern nur ein poetisches Leben führten.

In der vor digitalen Ära bestand die Möglichkeit Texte in den Wochenendausgaben der Tageszeitungen und in Zeitschriften mit Literaturteil zu publizieren. Erinnern kann ich mich an die Volkszeitung und an das Neue Forum. Dazu gab es eine größere Zahl von Literaturzeitschriften. Regionale Zeitschriften in Kärnten, wie das Blaue Band, Unke oder Schreibarbeiten und überregionale Zeitschriften, wie die Manuskripte, Sterz,  Wespennest und das Pult. Es wurde viel publiziert, aber wie viele Käufer hatten die Literaturzeitschriften? Bei den regionalen Zeitschriften wurden damals die Texte auf Wachsmatrizen geschrieben und händisch vervielfältigt, mit einer Auflage von hundert Stück. Der überwiegende Teil der Journale wurde von Personen gekauft welche selbst getextet, sich schulisch und wissenschaftlich mit Literatur beschäftigt haben.

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