schütt:liebe

Die Ortschaft Oberschütt hat für mich eine bestimmende Bedeutung, dies habe ich wieder einmal bei einer Rast, während einer Fahrradtour von Villach nach Arnoldstein, festgestellt. Die zwei markanten Gebäude in der Oberschütt sind die Pfarrkirche, rundherum derFriedhof und das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Oberschütt. Dazwischen dehnt sich der Parkplatz, mit einer Informationstafel zum Naturpark Dobratsch, aus. Nach dem Feuerwehrhaus gibt es einen Ruhebereich mit zwei Holzbänken, durch einen Grünstreifen von der Straße getrennt. Dieser befindet sich gegenüber dem Haus Schütterstraße Nr.115. Im Grünstreifen hat man Ebereschen gepflanzt. Während der Berufszeit stand das Verfärben der Früchte in den Sommermonaten für das Verstreichen der Ferienwochen. Verfärbten sich die kleinen Kügelchen der Ebereschen rot, war es etwa Mitte August und für mich als Papier- und Buchhändler an der Zeit, mit den Vorbereitungen für das neue Schuljahr zu beginnen. Vom Auffüllen der Schulartikel im Laden, dem Erstellen der Lieferscheine für die Schulbuchaktion, bis zur deren Auslieferung. Der Rastplatz in der Oberschütt ist nicht nur ein Ort welcher an die verstreichende Zeit erinnert, sondern auch ein Ort wo ich mir eine Auszeit gönne.

Die Rast benütze ich dazu etwas in meine Tagehefte einzutragen. Tagebücher hat jemand als Selbstgespräche bezeichnet, eine Möglichkeit mit seinen Wünschen in das Reine zu kommen. Sich ein klares Bild von einer Idee zu machen, was wird möglich sein? Anderseits etwas festhalten was einem geärgert oder beunruhigt hat und damit von der Causa Abschied zu nehmen. Nach dem ich nach dem vierzigsten Geburtstag zum Radfahren begonnen habe, war dieser Bereich ein geliebter Haltepunkte. Nach Jahren habe ich die Bewohner vom Haus gegenüber wie Nachbarn gegrüßt.