Bei meinem Aufenthalt in Opatija fiebere ich den Spaziergängen nach Lovran, genauso wie nach Volosko, auf dem Lungomare entgegen. Zumeist wähle ich zum Eingewöhnen den kürzeren Weg, von Opatija in das Fischerdorf Volosko. Bei lieblichen Frühsommerwetter werden die gemütlich plaudernden Spaziergänger von vorbeidrängenden Joggern überholt. Es gibt unter den Spaziergängern zwei Klassen, solche die ohne Hund und solche die mit Hund unterwegs sind. In manchen kleinen Buchten kann man den Geruch von Hundeurin wahrnehmen, eine leichte Brise bereitet den unangenehmen Gerüchen ein Ende. Das Wasser ist in ständiger Bewegung, wenn es auf die Felsen aufläuft schäumt es, zischt und der Salzgeruch ist in der Nase. An den sonnigen Stellen sind auf den Ufersteinen die flinken Eidechsen unterwegs. In Volosko angekommen spaziere ich an der Bar Kontiki vorbei und nehme im Restaurant nebenan Platz, bei Spagetti mit Meeresfrüchten.
Am frühen Morgen sitze ich auf einer Bank in der Nähe vom Hotel Admiral. Hinter der Bank wuchern eine Kolonie von Bodenpalmen, von derselben Art wie in den Blumentrögen auf der Loggia zu Hause. Am Lungomare übertreffen sie unsere Gewächse um ein Vielfaches. Die Möwen und Tauben verharren unter den Bäumen auf einem Steg noch in der Morgenstarre, die Sonnenstrahlen erschaffen einen großen, rechteckigen Spiegel auf der Meeresoberfläche. Zwei Containerschiffe steuern den Hafen von Rijeka an. Vier Segelboote, wie Nussschalen, kreuzen auf dem Wasserspiegel, ein paar Jogger laufen vorbei. Die Beweglichkeit der linken Hüfte bessert sich von Tag zu Tag. Dem Wunsch eines älteren Ehepaares mit ihrer digitalen Kamera ein Erinnerungsfoto aufzunehmen, bin ich gerne nachgekommen. Hier kann ich die vermeintlichen unvollkommenen Seiten von Opatija hinter mir lassen. Aus den Tageheften…